Breite und effiziente Fruchtfolgen im Fokus der SAATEN-UNION bei den DLG Feldtagen

Unter dem Motto „Vielfalt drischt besser“ informierte die Saaten-Union auf den DLG-Feldtagen über neue Entwicklungen und Perspektiven für eine effiziente Fruchtfolgegestaltung. Die veränderten politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen machen neue Lösungen durch innovative Züchtung erforderlich.

Aktuelle Rahmenbedingungen

„Der Herbst des vergangenen Jahres verlief für dieSaaten-Union durchweg positiv.Wir haben es trotz noch laufender Pandemie geschafft, durch digitale Formate den Kontakt zu den Landwirten zu halten und die Bedeutung des Saatguts, sprich der Sorte, herauszuarbeiten. Dies wurde von guten Witterungsverläufen, positiven Erträgen und Vermarktungsmöglichkeiten begleitet. Der menschlich entsetzliche und wirtschaftlich katastrophale Angriffskrieg des russischen Präsidenten auf die Ukraine warf jedoch alle Planungen und Strategien über Bord. Dies hat den gesamten Saatgutmarkt auf den Kopf gestellt und man kann heute wenig Prognose wagen, wie sich dies in den nächsten Jahren weiter entwickeln wird“, so Marcus Iken, der Geschäftsführer der Saaten-Union. Mit Blick auf die internationale Versorgungslage bei Saatgut verwies Iken aufabsehbare Auswirkungen auf nahezu alle Bereiche der Wertschöpfungskette inklusive Saatgut. Für die kommende Aussaat sollte das Saatgut dementsprechend früh bestellt werden, um Lieferengpässe zu entzerren. Die Auswirkungen auf die volatilen Commodity-Märkte und die veränderte Wettbewerbsstellung der Kulturarten seien eine große Herausforderung für die Branche.„Die Saatgutversorgung, der Frachtenmarkt, der Einsatz chemischer Beizen, für die seit dem 1. Juni strengere gesetzliche Auflagen gelten, all diese Dinge werden uns für die Herbstaussaat intensiv beschäftigen. Umso mehr müssen Zuchtfortschritt und Sortenvielfalt angesichts des Klimawandels konsequent für mehr Sicherheit, Wachstum und Ernährung genutzt werden.“ Die gegenwärtigen Herausforderungen sollten auch als Chancen für die Entwicklung noch nachhaltigerer Produktionsmethoden in einer hochproduktiven Landwirtschaft gesehen werden.„Genetische Diversität ist ein zentrales Instrument des integrierten Anbaus. Die Zuchtprogramme der Saaten-Union sind auf alle Produktionsmethoden ausgerichtet – egal obintegriert oder ökologisch und vom Urgetreide bis hin zu Biotech-Züchtungen. Damit leisten wir unseren Beitrag zu der eigentlichen Aufgabe der Landwirtschaft: Und die bleibt es, umweltfreundlich und kostengünstig Sonnenenergie nutzbar zumachen – für die Erzeugung von Nahrungs-und Futtermitteln, erneuerbarer Energie oder nachwachsenden Rohstoffen“, sagte Marcus Iken abschließend.

Innovative Züchtung, breite Fruchtfolgen

Martin Munz, Fachberater der Saaten-Union in Baden-Württemberg, machte angesichts der aktuellen Herausforderungen wie Klimawandel, Ukrainekrieg, Flächenfraß, Dünger- und Erzeugerpreisen, Green Deal, GAP-Reform, Düngeverordnung, Ackerbaustrategie und Wandel der gesellschaftlichen Anforderungen auf die Rolle der Züchtung aufmerksam: „Wir entwickeln mit innovativer Züchtung Lösungen für breite Fruchtfolgen. Damit geht eine Reihe ackerbaulicher Vorteile einher, die immer wichtiger werden – sei es ein geringerer Gräserdruck, ein geringerer N-Düngungsbedarf durch den Anbau von Leguminosen oder die Möglichkeit, ggf. auch den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln zu vermindern“, so Munz. Beispielsweise sei die hohe Anpassungsfähigkeit der Wintergerste BORDEAUX zu nennen, die durch eine Zulassung in vielen EU-Ländern bestätigt wurde. Auch gab es Fortschritte in der Gesundheit: multiresistente Sorten wie die Wintergerste AMARANTA bewahren das hohe Ertragsniveau vor Verlusten durch Virusinfektionen. Auch im Bereich A-Winterweizen stechen einige neue Sorten mit ihrer Leistung hervor; bspw. SU JONTE mit der besten Kombination aller Eigenschaften und dem größten Zuwachs der Vermehrungsfläche (+637 ha) sowie SU HABANERO, der ertragsstärkste A-Weizen in den LSV Baden-Württemberg 2021 mit einer sicheren Vermarktungsqualität.

Wachsende Märkte

Für den Fachberater zeichnen sich derzeit gute Vermarktungsmöglichkeiten für Durum ab. Hier ist WINTERGOLD der Saaten-Union seit 11 Jahren die marktführende Sorte; mit WINTERSTERN (D) und WINTERSONNE (EU und 2023 auch D) stehen zwei neue Sorten für Zuchtfortschritt im Ertrag bei weiterhin hohen Qualitätseigenschaften. „Wir sehen stabile Anbauflächen bei Dinkel – auch hier ist die Saaten-Union Marktführer und bietet mit ZOLLERNSPELZ, ZOLLERNPERLE und ZOLLERNFIT Sorten mit überzeugenden Leistungen. Auch bei Hafer sehen wir einen steigenden Bedarf: Er ist gesund und umweltfreundlich im Anbau und ein Allrounder in der modernen Ernährung. Unsere Sorten LION und PLATIN erfüllen die hohen Qualitätsanforderungen der Schälmühlen und punkten mit hohen Erträgen. Die Sojabohne ist in Süddeutschland inzwischen die flächenstärkste Leguminose mit dem größten Zuwachs. Unsere Sorte ACHILLEA überzeugt beispielsweise mit breiter Anbaueignung und Verwertung inkl. Tofueignung, während RANGER als Neuzulassung aus 2022 die Höchstnote 9 im Rohproteinertrag mit bester Standfestigkeit verbindet“, berichtete Munz.

Zukunftsstory Pflanzenbau

Körnerleguminosen ermöglichen die Auflockerung getreidereicher Fruchtfolgen und damit die Unterbrechung von Infektionsketten, aber auch eine bessere Unkrautkontrolle, die Entzerrung von Arbeitsspitzen und eine bessere Maschinenauslastung. Hinzu kommen die Einsparung von Stickstoff, die Verbesserung der Bodenstruktur und insbesondere auch die Rolle als heimische, GVO-freie Alternative zu Import-Soja und damit ein wichtiger Imagefaktor. Sonnenblumensorten wurden wieder neu in den Vertrieb mit aufgenommen, da sie Trockenphasen und Hitzewellen gut aushalten und einen geringen Wasser-und Nährstoffbedarf haben. Mit ALEXA SU und Duet CL, einer HO-Sorte, können deutsche Ölmühlen auch auf inländische Produktion zurückgreifen.




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