Die Aussaattermine der Zwischenfrucht streuen in diesem Jahr besonders stark. Die langanhaltende Trockenheit hat viele Landwirte dazu gezwungen, die Zwischenfruchtaussaat weit nach hinten zu schieben. Andere haben die Flucht nach vorne gewagt und mit einer Aussaat direkt nach dem Mähdrusch versucht, eine mögliche Restfeuchte auszunutzen und einen vernünftigen Zwischenfruchtbestand zu etablieren.
Landwirt Hendrik Ahlers aus Besenthal hat seine Zwischenfrucht zu drei verschiedenen Aussaatterminen gedrillt und es lassen sich deutliche Unterschiede erkennen.
Als Vorfrucht stand Winterroggen, welcher am 16.07. geerntet wurde. Die erste Aussaat der Zwischenfrucht erfolgte direkt einen Tag später mit der Scheibenegge und aufgesatteltem APV-Streuer. Gedrillt wurde viterra® DEPOT ÖKO, eine Mischung aus Rauhafer PRATEX, Ölrettich STINGER, Gelbsenf, Phacelia ANGELIA und Sonnenblumen.
Die früh gesäte Zwischenfrucht ist mit Abstand am weitesten entwickelt, hat aber nicht die beste Bodendeckung (siehe Abbildung 2). Der frühe Aussaattermin hat vielmehr dazu geführt, dass die stark auf Tageslänge reagierenden Pflanzen, wie Gelbsenf, direkt ins generative Wachstum übergegangen sind und dabei wenig Biomasse gebildet haben. Die Kombination aus fehlender Bodenbearbeitung, um das erste Ausfallgetreide auflaufen zu lassen und die Trockenheit nach der Ernte, hat dazu geführt, dass die Zwischenfrucht stark mit dem Ausfallgetreide konkurrieren musste. Durch die zögerliche Anfangsentwicklung und mäßige Bodenbedeckung hatten auch andere Unkräuter eine Chance.
Das beste Bild gibt derzeit die Zwischenfrucht, die am 12.08. nach einmaliger Stoppelbearbeitung gedrillt wurde. Genau zur richtigen Zeit kam hier ein Regenschauer von 70 mm kurz nach der Aussaat. Der dichte Bestand hat Unkräuter zuverlässig unterdrückt und schützt den Boden vor Erosion. Unterirdisch hat sich ein dichtes Wurzelwerk ausgebildet, welches Nährstoffe aufnimmt und vor Auswaschung schützt. Die unterschiedlichen Arten in viterra® DEPOT ÖKO nutzen ideal die Sonneneinstrahlung aus und ermöglichen durch verschiedene Wurzeltypen eine umfassende Durchwurzelung des Bodens (siehe Abbildung 3).
Die Zwischenfrucht, die erst am 29.08. bestellt wurde, ist im Wachstum deutlich hinter den anderen beiden Varianten zurück und der Bodenschluss ist noch nicht komplett erreicht. Vor der Aussaat fand zwei mal eine Stoppelbearbeitung statt, was dazu geführt hat, dass der Konkurrenzdruck durch Ausfallgetreide und andere Unkräuter deutlich abgenommen hat (siehe Abbildung 4). Da sich durch den Klimawandel das Vegetationsende immer weiter nach hinten schiebt, ist aber auch bei der spät gesäten Zwischenfrucht noch eine gute Vorwinterentwicklung möglich. Wir werden die Entwicklung weiter beobachten und in vier Wochen nochmal berichten!
Optimale Wachstumsbedingungen sind die Basis für eine schnelle, sichere und wüchsige Etablierung von Zwischenfrüchten. So erhalten Zwischenfrüchte einen Entwicklungsvorsprung vor Ausfallgetreide und können den Boden schnell beschatten und auflaufende Unkräuter unterdrücken.
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