Empfehlungen zur Aussaat von (früh gesäten) Zwischenfrüchten

Empfehlungen zur Aussaat von (früh gesäten) Zwischenfrüchten

Derzeit läuft die Gerstenernte und die ersten Äcker sind schon wieder schwarz. Spätestens jetzt ist also die Zeit, sich über die Auswahl und Aussaat der Zwischenfrucht Gedanken zu machen. Nachfolgend einige Hinweise für eine gelungene Aussaat.  


Auswahl der Mischung

Die Zwischenfruchtaussaat erfolgt 2022 letztmalig unter Greening-Bedingungen. Wer seine Zwischenfrucht zur Erfüllung der ÖVF nutzt, sollte also darauf achten, eine greenigfähige Mischung zu verwenden. Alle unsere viterra®- und SortenGreening®-Mischungen sind greeningfähig, sowie ausgewählte V-Max® Mischungen.

Die Auswahl der Zwischenfrucht sollte sich in erster Linie an den Hauptkulturen der Fruchtfolge orientieren, um optimale Bedingungen für die Folgefrucht zu schaffen. Ein zweites, immer wichtiger werdendes Entscheidungskriterium ist die Nährstoffverfügbarkeit. Auf Standorten mit geringer N-Verfügbarkeit unterstützen Leguminosen in der Zwischenfruchtmischung die Entwicklung. Folgende Abbildungen geben eine Übersicht über passende Zwischenfruchtmischungen je nach Fruchtfolge und Nährstoffverfügbarkeit.

Abbildung 1: Zwischenfrucht-Empfehlung für Kartoffelfruchtfolgen
Abbildung 1: Zwischenfrucht-Empfehlung für Kartoffelfruchtfolgen

Abbildung 2: Zwischenfrucht-Empfehlung für Zuckerrübenfruchtfolgen
Abbildung 2: Zwischenfrucht-Empfehlung für Zuckerrübenfruchtfolgen

Abbildung 3: Zwischenfrucht-Empfehlung für Maisfruchtfolgen
Abbildung 3: Zwischenfrucht-Empfehlung für Maisfruchtfolgen

Abbildung 4: Zwischenfrucht-Empfehlung für Rapsfruchtfolgen
Abbildung 4: Zwischenfrucht-Empfehlung für Rapsfruchtfolgen

Bei Leguminosenfruchtfolgen muss der Leguminosenanteil in der Zwischenfrucht überdacht werden. Unsere Empfehlung:

  • Auf Leguminosenarten, die schon als Hauptkultur in der Fruchtfolge stehen, in der Zwischenfrucht verzichten.
  • Möglichst weite Anbauabstände wählen.
  • Wechsel von kleinkörnigen und großkörnigen Leguminosen und Auswahl von Mischungen mit geringem Leguminosengehalt (< 30 %).

Aussaatzeitpunkt und -verfahren

Der optimale Aussaatzeitpunkt setzt sich zusammen aus der gewählten Zwischenfruchtart, dem Standort und der Witterung. Ein frühzeitiger Saattermin bis Ende August sichert die Entwicklung eines guten Bestands. Besonders nach Gerste als frühräumende Vorfrucht bleibt auch dann noch genügend Zeit für Stoppelbearbeitung, Bekämpfung von Ausfallgetreide und evtl. Ausbringung organischer Dünger. Und es macht frühe Aussaattermine der Zwischenfrucht möglich, wovon besonders leguminosenreiche Mischungen profitieren.

Für die bestmögliche Entwicklung der Zwischenfrucht empfehlen wir die Zwischenfrucht wie eine Hauptfrucht zu bestellen. Generell gilt: Mit steigendem Aufwand steigt auch die Anbausicherheit der Zwischenfrucht (siehe Abbildung 5). Je extensiver die Zwischenfruchtaussaat erfolgt, desto wichtige wird ein gutes Strohmanagement, ein guter Garezustand des Bodens und eine gute Unterdrückung des Ausfallgetreides. Konkurrenzstarke Mischungen, wie SortenGreening® DEFENDER + Wicke und hohe Aussaatstärken helfen dabei.

Abbildung 5: Aussaatmethoden von Zwischenfrüchten
Abbildung 5: Aussaatmethoden von Zwischenfrüchten

In einigen Regionen wird die Etablierung der Zwischenfrucht unter sehr trockenen Bedingungen wieder zur Herausforderung werden. Für trockene Anbaulagen ist eine Aussaat von trockentoleranten Mischungen, wie viterra® UNIVERSAL oder viterra® RAPS, zeitnah nach der Ernte der Hauptfrucht zu empfehlen, mit möglichst wenig Bodenbewegung. Die Drillsaat bietet dabei gegenüber der Streusaat bessere Startbedingungen für die Zwischenfrucht.

Frühe Aussaattermine - Jetzt dem Boden Gutes tun!

Für frühe Aussaattermine, wie sie jetzt nach der GPS- oder Wintergerstenernte anstehen, sind leguminosenreiche Zwischenfruchtmischungen wie viterra® BODENGARE optimal geeignet. Wie ein Kraftwerk fördert viterra® BODENGARE die Bodenfruchtbarkeit für die Fruchtfolge durch die ausgewogene Zusammensetzung aus Grob- und Feinleguminosen im Zusammenspiel mit der trockentoleranten Phacelia und Sorghum. Die kruziferen- und gräserfreie Mischung ist eine ideale Vorfrucht vor Mais, Getreide und Raps. Auch das viterra® HÜLSENFRUCHTGEMENGE nutzt frühe Aussaattermine, um neben intensiver Durchwurzelung, Krümelbildung und Lebendverbauung zusätzlichen Stickstoff für die Fruchtfolge zu generieren. In beiden Mischungen ist die kleinkörnige Ackerbohne AVALON enthalten, die mit einem TKG von 280-330 g hervorragend für Mischungen geeignet ist. Als tiefwurzelnder und robuster Partner ist AVALON eine Bereicherung in früh ausgesäten Zwischenfrüchten.

Zwischenfrucht zur Futternutzung im Anbaujahr

Durch die Ausnahmegenehmigung dürfen ÖVF-Zwischenfrüchte in 2022 bereits im Anbaujahr für die Futternutzung geerntet werden. Es ist zu beachten, dass die Mischung trotzdem die Greening-Auflagen erfüllen muss (höchsten 60 % je Art, maximal 60 % Gräser). Planen Sie, diese Ausnahmegenehmigung zu nutzen, empfehlen wir die Mischungen V-Max® SOMMERFUTTER und V-Max® FUTTER, die bei Aussaat bis Ende Juli eine Ernte vor Winter möglich machen.