Im Frühjahr spielt die richtige Einarbeitung der Zwischenfrüchte eine entscheidende Rolle für die gute Etablierung der darauffolgenden Sommerung. Vor dem Hintergrund des Glyphosat-Wegfalls stehen Landwirte nun vor einer zusätzlichen Herausforderung. Wir haben in diesem Jahr an verschiedenen Standorten die Einarbeitung von Zwischenfrüchten verfolgt und geben
Einarbeitung von Zwischenfrüchten ohne Glyphosat im Main-Tauber-Kreis, Betrieb Dertinger
Unser Vertriebsberater im Main-Tauber Kreis, Franz-Josef Dertinger, erklärt in einem kurzen Video, wie er seine Zwischenfrüchte nach dem Winter managt. Seinen Ackerbaubetrieb mit Raps, Wintergerste, Wintertriticale, Dinkel, Winterdurum, Winterweizen, Sommerbraugerste, Silomais, Luzerne und Blühflächen, führt er seit 25 Jahren pfluglos. Als Zwischenfrüchte stehen bei ihm seit Jahren die Mischungen viterra® BODENGARE, viterra® TRIO und SortenGreening® ANGELIA + Alexandriner Klee.
Das wichtigste Bodenbearbeitungsgerät im Betrieb ist die Kurzscheibenegge, mit der auch die Zwischenfrüchte im Januar/Februar, möglichst bei Frost, eingearbeitet werden. Die Aussaat vom Sommergetreide erfolgt dann mit Kreiselegge/Drillmaschine mit Scheibenscharen. Zum Mais erfolgt vor der Saat eine Düngung mit Gärrest mittels Holmer Gülletrac mit Scheibendrille. Anschließend folgt eine Bodenbearbeitung mit Kreiselegge oder Kurzscheibenegge. Danach wird der Mais ausgesät.
Auf diese Weise konnte er bisher seine Zwischenfrucht ordentlich einarbeiten und optimale Voraussetzungen für die Aussaat der Sommerung schaffen. Eine Anwendung von Glyphosat ist nicht nötig.
Einarbeiten von Zwischenfrüchten vor Kartoffeln, Betrieb Diering in Eydelstedt
Vor Kartoffeln ist die richtige Wahl der Zwischenfrucht essenziell. Viele Kartoffelbaubetriebe setzen auf TRV-resistenten Ölrettich in Reinsaat oder mit einem geeigneten Mischungspartner. Neben positiven Effekten auf die Fruchtfolgehygiene liefern Zwischenfrüchte eine Menge anderer Vorteile, u.a. fördern Sie die Bodengare. Bei der Einarbeitung von Zwischenfrüchten nach Winter ist nun entscheidend, dass die gute Bodenstruktur nicht wieder zunichte gemacht wird. Auf Betrieb Diering wird dies dadurch garantiert, dass zum Zeitpunkt der Bodenbearbeitung eine gute Befahrbarkeit der Böden gegeben ist. Entweder sind sie gefroren oder ausreichend abgetrocknet. Flächen, auf denen noch viel Biomasse steht, werden erst gemulcht und anschließen getellert. Flächen, auf denen die Zwischenfrucht gut runtergefroren ist, werden sofort mit der Scheibenegge bearbeitet. Wichtig ist, dass die Zwischenfrucht ordentlich klein gemacht wird, um zu verhindern, dass beim Kartoffelpflanzen die langen Ölrettich-Stängel in den Häufelaggregaten hängen bleiben.
Mehr zur Einarbeitung von Zwischenfrüchten vor Kartoffeln erfahren Sie im Video:
Maschinenvorführung zur Einarbeitung winterharter Zwischenfrüchte mit dem Arbeitskreis Acker- und Kartoffelbau Stader Geest
Auf dem gemeinschaftlichen Versuchsfeld von P. H. Petersen, der SAATEN-UNION und dem Beratungsring Harsefeld e.V. fand am Donnerstag, den 10. März, eine Maschinenvorführung zur Einarbeitung von Zwischenfrüchten nach Winter statt. Auf dem Versuchsfeld stehen 20 verschiedene Zwischenfruchtmischungen der SAATEN-UNION, mit gestaffeltem Leguminosengehalt, verschiedenen Nährstoffbeizungen bzw. Biostimulanzien und sowohl abfrierende, als auch winterharte Mischungen. Insgesamt sechs verschiedene Maschinenkombinationen wurden dort vorgeführt: Müthing Mulcher MU-Pro Vario, Amazone Kurzscheibenegge mit in Front eingebauter Messerwalze, Düvelsdorf Walzenkombination Terra-Roller mit Messerwalze, Amazone Catros Kompatktscheibenegge mit Wallner Tandem-Messerwalze im Frontanbau, Saphir Grubber mit Doppelmesserwalze SinusCut im Frontanbau und ein Schälpflug. Das Fazit ist: Für jede Mischung gibt es das passende Gerät, um diese optimal einzuarbeiten, aber es gibt kein Gerät für alles. Für das beste Ergebnis sollte die Maschinenauswahl den vorhandenen Bedingungen angepasst werden. Ein ausführlicher Bericht folgt.
Maschinenvorführung von Müthing auf Versuchsstandort der Gewässerschutzberatung der LWK Nordrhein-Westfalen
In Willebadessen hat die Gewässerschutzberatung der LWK Nordrhein-Westfalen einen Zwischenfrucht-Demo-Versuch für Zwischenfrüchte vor Mais und Zuckerrüben angelegt. Folgende Mischungen der SAATEN-UNION wurden dort gezeigt: viterra® WASSERSCHUTZ (winterhart), viterra® MAIS STRUKTUR (winterhart), viterra® RÜBE, viterra® RÜBENGARE, viterra® UNIVERSAL N-PLUS und viterra® UNIVERSAL. Alle Mischungen konnten die Nmin-Werte im Herbst deutlich reduzieren. Besonders positiv ist die viterra® UNIVERSAL aufgefallen, da diese Mischung Unkraut sicher unterdrückt hat und gut abgefroren ist. Vor den darauffolgenden Zuckerrüben gilt es nun, das verbleibende organische Material gut einzuarbeiten. Der erste Arbeitsschritt wurde dafür mit einem Müthing Mulcher MU-Pro Vario erledigt. Interessant an dem Mulcher ist, dass die Länge des Häckselguts verändert werden kann. Je kürzer das Häckselgut, desto tendenziell schneller erfolgt die Umsetzung im Boden. Gezielt eingesetzt, kann so die Freisetzung der Nährstoffe aus der Zwischenfrucht verschnellert oder verlangsamt werden.
Weitere Maschinenvorführungen zur Einarbeitung von Zwischenfrüchten nach Winter
Fazit
Werden auf bestimmte Einflussfaktoren geachtet, sind Zwischenfrüchte nach Winter sicher zu bearbeiten. Es kommt nicht nur auf die passenden mechanischen Methoden der Einarbeitung an, sondern auch auf die richtige Wahl und Etablierung der Zwischenfrucht.
- Auf Standorten mit geringer Frostwahrscheinlichkeit sollten sicher abfrierende Arten, wie Gelbsenf, früh gesäte Phacelia oder Rauhafer, gewählt werden. Dabei gibt es nicht nur Artenunterschiede, sondern auch Sortenunterschiede.
- Dieses Jahr hat mal wieder gezeigt: Gut entwickelte Bestände frieren sicherer ab. Das bedeutet eine Zwischenfrucht sollte so gut bestellt werden wie eine Hauptfrucht und auf Standorten mit geringer Nährstoffverfügbarkeit lohnen sich Mischungen mit Leguminosen oder eine Andüngung.
- Ebenso sollte die Aussaatstärke nicht zu niedrig gewählt werden. Besser viele, schwächere Pflanzen als wenige, starke Einzelpflanzen.
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