Mit Nährstoffeffizienz punkten

Nach Ernte der Hauptfrucht im Sommer verbleiben ungenutzte Nährstoffe im Boden und die Mineralisierung aus Ernteresten steigt an.








Zwischenfrüchte als natürlicher Nährstoffspeicher

Nach Ernte der Hauptfrucht im Sommer verbleiben ungenutzte Nährstoffe im Boden und die Mineralisierung aus Ernteresten steigt an. Auf unbewachsenem Acker ist die Gefahr hoch, dass Nährstoffe verlorengehen. Das betrifft nicht nur Stickstoff. Schwefel kann als Sulfat ähnlich leicht in tiefere Schichten verlagert werden wie Nitrat. Kalium kann sich aufgrund seiner positiven Ladung an Tonteilchen (Dreischichtminerale) binden. Auf Sandböden hingegen kann der Verlust bis zu 50 kg Kalium pro Jahr und Hektar ausmachen. Magnesium ist bei niedrigen pH-Werten ebenfalls mobil im Boden. Phosphor ist bis Gehaltsklasse D kaum durch Sickerwasser gefährdet. Hier spielt stattdessen der Oberflächenabfluss eine Rolle. Ein Zwischenfruchtbestand kann diese Hauptnährstoffe in erheblicher Menge in der Pflanzenmasse binden. Das gilt besonders für massewüchsige und tiefwurzelnde Arten wie Kreuzblütler (z. B. Markstammkohl oder Ölrettich). So werden sie über Herbst und Winter in der obersten Bodenschicht gehalten. Im Frühjahr, vor allem bei Bodenbearbeitung, werden die Nährstoffe aus den Resten der Zwischenfrucht erneut mineralisiert und liegen in pflanzenverfügbarer Form für die Folgefrucht vor.



Wieviel N muss ich mir von der Zwischenfrucht in der Folgekultur anrechnen?

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Berücksichtigung des Leguminosenanteils

In Anlage 4, Tabelle 7 der Düngeverordnung wird festgelegt, welcher Mindestabschlag (kg N/ha) für die jeweilige Hauptfrucht des Vorjahres berücksichtigt werden muss. Bei abgefrorenen Zwischenfrüchten, die als Nichtleguminosen gelten, muss kein Abschlag
berücksichtigt werden. Die Entscheidung, ab welchem Leguminosenanteil eine Zwischenfruchtmischung als Leguminose gilt, liegt bei den Bundesländern. In der Regel gilt eine Zwischenfrucht als Leguminose, wenn der Samenanteil der in der Mischung enthaltenen
Leguminosen 75 % überschreitet. Ausnahmen gibt es in Baden-Württemberg (> 60 % bezogen auf Samenanteil), Schleswig- Holstein (> 50 % bezogen auf Gewicht) und Sachsen (100 % Leguminosen in der Mischung).


Fazit:
Intelligent in die Fruchtfolge integriert, sind Zwischenfrüchte eine wichtige Maßnahme, um Nährstoffe zu schützen und verfügbar zu machen. Für Veredlungsbetriebe ist zudem die Möglichkeit zur Ausbringung von Wirtschaftsdünger im Herbst wertvoll, während
für viele Ackerbauern die Nutzung von Leguminosen sinnvoll sein kann. Dabei wirken Zwischenfrüchte nicht nur auf einen Nährstoff, sondern fördern den Nährstoffhaushalt im Boden ganzheitlich.