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Durummarkt: Bio-Hartweizen aus Deutschland gesucht!

Durummarkt: Bio-Hartweizen aus Deutschland gesucht!

Die Missernten in Kanada und Italien verknappen erneut das weltweite Angebot an Hartweizen. In Deutschland werden ca. 450.000 t Hartweizen verarbeitet, aber nur ca. 200.000 t kommen davon aus Deutschland. Große Hartweizen-Mühlen suchen daher verstärkt regionale Ware. Felix Buchholz, Südwestdeutsche Saatzucht, sprach für praxisnah mit Melanie Däubler, GoodMills Deutschland GmbH Hildebrandmühle Mannheim, über Bio-Hartweizen aus deutscher Produktion.

FELIX Buchholz: Bio-Hartweizen wird europaweit oft aus Norditalien, Österreich und Ungarn zugekauft. Würde GoodMills gerne mehr regionale Bio-Ware aus Deutschland beziehen?

Melanie Däubler: Ja, das wäre wünschenswert und auch einige Kunden würden es begrüßen, Bio-Durum aus Deutschland in den Nudeln/der Pasta verarbeiten zu können. Die Qualitätsanforderungen unserer Kunden haben dabei aber immer höchste Priorität, daher müsste ein gesicherter Anbau mit guten Sorten gegeben sein. Das könnte den biologischen Anbau von Durum hierzulande voranbringen.


Wie verbreitet ist Vertragsanbau für Bio-Hartweizen in Deutschland?

Der Vertragsanbau läuft oft über die Verbandsware, wie z. B. Bioland oder Naturland. Ab einem gewissen Anbauumfang besteht aber für eine Abnahmegarantie auch die Möglichkeit, direkt mit uns in Kontakt zu treten. Für EU-Bio-Durum gibt es hier durchaus noch Ausbaumöglichkeiten.


Im konventionellen Konsumbereich gelten für Durum folgende Qualitätsvorgaben: 13 % Rohprotein, 200 s Fallzahl, 70 % Glasigkeit, 20,5 b-Wert, 78 kg/hl, 14,5 % Feuchte. Im ökologischen Anbau sind diese Proteingehalte manchmal schwer zu erreichen, weil weniger Stickstoff zur Verfügung steht. Wären bei Bio-Hartweizen niedrigere Qualitätsparameter zulässig?

Bei einer industriellen Verarbeitung muss auch der Bio-Durum die Kundenspezifikationen vollständig erfüllen. Sicherlich kann man über die Proteinwerte in den nächsten Jahren sprechen, da diese auch im konventionellen Bereich rückläufig sein werden. Bei der Glasigkeit kommt es darauf an, welches Produkt hergestellt wird. Wir verarbeiten Bio-Durum vorwiegend zur Herstellung von Couscous und Bulgur. Speziell beim Bulgur ist eine hohe Glasigkeit unumgänglich, da dies die typische Produkteigenschaft ist. Hier wird es also keine Abstufung der Qualitätsansprüche geben.


Konventioneller Hartweizen ist weiterhin knapp auf dem Weltmarkt. Gilt das auch für Bio-Hartweizen?

Dies ist von Erntejahr zu Erntejahr unterschiedlich. In dieser Ernte wird beispielweise die Verfügbarkeit aus Italien eher geringer sein. Aufgrund der Unwetter und schwierigen Wetterbedingungen insgesamt hat der Ertrag und die Qualität sowohl im Biobereich als auch im konventionellen Anbau gelitten. In „normalen“ Erntejahren ist die Verfügbarkeit von Bio-Durum aus europäischen Ländern aber gegeben.


In den letzten Jahren lag der Preis für Bio-Hartweizen aus Italien bei ca. 400–450 €/t zzgl. Frachtkosten. In Deutschland müssten eher 450–500 €/t ausgezahlt werden, damit sich der Anbau rechnet. Ist man hier bereit, aufeinander zuzugehen?

Auch im Bio-Bereich ist der Wettbewerbsdruck sehr hoch. Zurzeit bieten Hersteller aus verschiedenen europäischen Ländern Bio-Durum beim Handel an. Es bräuchte daher ein klares Statement seitens des Handels zu ökologischer Pasta aus Deutschland, die dann auch etwas mehr kosten dürfte. Trotz der inflationsbedingt aktuell schwierigen Marktsituation sind entsprechende Initiativen des Handels zu beobachten, sodass Bio-Durum künftig auch für die deutsche Landwirtschaft eine wirtschaftliche Alternative werden könnte.

Vielen Dank für das Gespräch!


Schnell gelesen (Kurzfassung):

Die Kernaussagen des Gesprächs:

  • Frau Däubler sieht Potenzial für deutschen Bio-Hartweizen, vorausgesetzt, ein gesicherter Anbau mit guten Sorten kann den hohen Qualitätsansprüchen der Kunden genügen.
  • Zurzeit läuft der Vertragsanbau oft über Verbände wie Bioland oder Naturland. Ab einem gewissen Anbauumfang besteht aber für eine Abnahmegarantie auch die Möglichkeit, direkt mit der Hildbrandmühle in Kontakt zu treten. Für EU-Bio-Durum gibt es hier durchaus noch Ausbaumöglichkeiten.
  • Qualität: Hier könnte sich Frau Däubler Modifikationen bei den Qualitätsvorgaben zum Proteingehalt vorstellen, da dieser auch im konventionellen Bereich rückläufig sein wird. Bei allen anderen Vorgaben sieht sie keine Möglichkeit, Qualitätsansprüche an Bio-Durum zu modifizieren.
  • Preis: Um in Deutschland den Anbau von Biodurum wirtschaftlich gestalten zu können, müssten 450–500 €/t ausgezahlt werden. Diesen Preis sieht Frau Däubler aufgrund des hohen europäischen Wettbewerbdrucks aber nur dann als machbar an, wenn ein klares Statement seitens des Handels zu ökologischer Pasta aus Deutschland, die dann auch etwas mehr kosten dürfte, vorläge.

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