Besichtigung der BAT Agrar-Öko-Versuche in Üplingen

Besichtigung der BAT Agrar-Öko-Versuche in Üplingen

Stefan Ruhnke, Produktmanager Biokulturen, besichtigte am 04.05.2023 den neuen BAT Agrar Öko-Versuch in Üplingen und schildert seine Eindrücke zur Entwicklung unserer Winterweizensorten. Unkrautunterdrückung und Gelbrostesistenz sind hier wesentliche Schwerpunkte. 

Es handelt sich hierbei nicht nur um einen reinen Sorten-, sondern gleichzeitig auch um einen Fruchtfolgeversuch. Die Fruchtfolge beinhaltet ein Kleegras, Hafer, Winterweizen, Futtererbse, Winterweizen und eine Hackfrucht, an derer Stelle in diesem Jahr eine Sommergerste steht. Vor einer Sommerung kommt zudem eine abfrierende Zwischenfrucht zum Einsatz. Dass die Sommerungen zum Zeitpunkt der Versuchsbesichtigung noch nicht zu sehen waren, lag daran, dass diese aufgrund der anhaltenden Niederschläge erst vor zehn Tagen ausgedrillt werden konnten.

Aufgrund der Vorfrucht Kartoffel und der erst kürzlich erfolgten Umstellung auf den ökologischen Landbau stellen Unkräuter keine Probleme dar. Der Striegel war daher bisher nur einmal im Frühjahr im Einsatz, was aber auch aufgrund der Niederschläge nicht anders möglich gewesen wäre. Mit einem Nmin-Gehalt von 90-100 kg/ha ist die Versorgung auf einem guten Niveau. Bei den Sommerungen bestand die Vorfrucht aus der viterra® DEPOT ÖKO Mischung bestehend aus Rauhafer, Ölrettich, Senf, Phacelia und Sonnenblumen für eine effektive Speicherung der Nährstoffe über den Winter.

Zukünftig erfolgt die Nährstoffzufuhr – wie im ökologischen Landbau üblich – über Wirtschaftsdünger und über den Leguminosenanteil in der Fruchtfolge. Auf welchem Niveau sich der Nmin-Gehalt einpendeln wird, bleibt abzuwarten.

Im Winterweizen war zu beobachten, dass die Saatstärke mit 360 Kö/m² für einige Sorten zu dem aufgrund der Kartoffelernte späten Aussaattermin am 20.10.2023 ruhig auf 400 Kö. /m ² hätte erhöht werden können. Dazu zählt auch der gesunde Kompensationstyp SU FIETE. Üplingen liegt im Regenschatten des Brockens, wodurch die Pflanzen voraussichtlich von den Wasserreserven des Frühjahrs der Lößböden zehren müssen. Diese können aufgrund der schweren Böden bis zu einem gewissen Grad gespeichert werden. Einzelährentypen wie SU WILLEM haben die Möglichkeit noch einmal bei entsprechender Wasserverfügbarkeit über ein großes Korn Ertrag aufzubauen.

Gelbrost ist vor Ort öfter ein Problem. Mit der BSA-Einstufung 1 (sehr geringe Anfälligkeit) im Gelbrost kann SU FIETE zeigen, was sie kann.

SU WILLEM wird derzeit noch in seiner Eignung geprüft, während von SU FIETE für die kommende Saison bereits Saatgut in Ökoqualität zur Verfügung steht.


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