Der Neubau des Werkes der Südzucker zur Verarbeitung von Hülsenfrüchten in Offstein schreitet voran. Das Projekt ist bei den landwirtschaftlichen Betrieben auf sehr großes Interesse gestoßen, da es einen interessanten Vermarktungsweg für Ackerbohnen darstellt. Laura Schott und Neil Naschold, New Plants Zucker Division, berichten über den aktuellen Stand.
In der neuen Anlage werden Ackerbohnen zu Proteinkonzentrat und stärkereichem Mehl zur Weiterverarbeitung für die Lebens- und Futtermittelindustrie erzeugt. Der trockene Herstellprozess soll rein über grünen Strom betrieben werden. Dass die Anlage noch im Bau ist, heißt nicht, dass nicht schon produziert würde! Aktuell übernimmt diese Arbeit übergangsweise eine Lohnproduktion mit in 2023 kontrahierter Ware.
Das Anbaujahr 2023 war in vielen Regionen aufgrund des feuchten Frühjahrs und der damit einhergehenden Spätsaat sowie der Sommertrockenheit eine Herausforderung. Die Ackerbohnen litten aufgrund des fehlenden Niederschlags vor allem zum Blütezeitpunkt Wassermangel. Dies war auch in den erzielten Erträgen mit regionalen Unterschieden spürbar.
Wichtig: der intensive fachliche Austausch
Im Juni gab es um die Zuckerfabrik in Wabern sieben Veranstaltungen zu den Konditionen für den Ackerbohnenanbau 2024. Im Rahmen dieser Kontrahierungsveranstaltungen wurden auch Feldrundgänge durchgeführt, bei denen über die praktischen Erfahrungen und produktionstechnische Fragestellungen diskutiert wurde. Experten aus den Häusern der Saaten-Union, der NPZ, den Zuckerrübenverbänden und dem Südzucker-Rohstoff-Service (SRS) standen für die Beantwortung aller Fragen zur Verfügung.
Der Südzucker-Rohstoff-Service ist eine Organisationseinheit, die bereits im Zuckerrübenanbau existierte und nun auch im Ackerbohnenanbau etabliert wurde: Über das gesamte Anbaugebiet wurden kleinere Regionen definiert, in denen eine Person ausgewählt wurde, die als zentraler Ansprechpartner in der Region fungiert. Hierbei fiel die Wahl auf Personen mit Erfahrung im Ackerbohnenanbau und regionalen Kenntnissen. Sie stellen ein wichtiges Bindeglied zwischen Verbänden, Südzucker und Landwirten dar.
Gleichzeitig konnten viele neue Landhändler als Erfasser gewonnen werden, die die Region des Kernanbaugebietes der Ackerbohne abdecken. So reduziert sich die Transportentfernung, der Anbau wird attraktiver. Ab Ende Juni war dann ein Vertragsabschluss möglich. Im Vergleich zum Anbaujahr 2023 konnte die kontrahierte Anbaufläche von insgesamt 300 Betrieben deutlich erhöht und die anvisierte Zielvorgabe damit erreicht werden. Daher können für das Jahr 2024 keine weiteren Lieferverträge angeboten werden.
Neue Kontrakte erst wieder im Sommer 2024 möglich
Die Kontrahierung für das Anbaujahr 2025 wird wieder im Sommer des Jahres 2024 stattfinden. Dann werden auch die neuen Konditionen für den Ackerbohnenanbau 2025 kommuniziert.
Im Anbaujahr 2024 sollen wieder Feldtage stattfinden. Es wurden an vier Standorten produktionstechnische Versuche zu Fragen der Saatstärke, Aussaattiefe und Pflanzenschutzmaßnahmen angelegt. Im Anbaujahr 2024 sollen auch wieder Feldtage stattfinden und die Möglichkeiten des fachlichen Austausches werden intensiviert werden.