Anfang November kam es zur abschließenden Beurteilung des Untersaatversuchs in Nordhessen. Die Idee, eine Zwischenfruchtmischungen bereits im zeitigen Frühjahr auszudrillen und somit eine zügige Etablierung der Zwischenfrucht nach der Ernte zu gewährleisten, brachte nicht unbedingt den gewünschten Erfolg, dafür aber einig
Die Zwischenfruchtmischung wurde in Winterweizen, Wintertriticale und Winterdinkel mit dem letzten Striegelgang Anfang April ausgesät. Wie erwartet, kam es mit zunehmender Konkurrenzkraft der Hauptkultur zu einer geringeren Etablierung der Komponenten im Bestand.
Gerade bei der kurzen Winterweizensorte SU Selke entwickelten sich die Einzelkomponenten der Untersaat sehr zügig und überwuchsen teilweise den Bestand. Nach der Ernte wurde die Untersaat direkt gemulcht und umgebrochen, da sich auch das in der Fruchtfolge vor dem Weizen stehende Kleegras zu stark entwickelte.
Beim Dinkel zeigte sich ein gegenteiliges Bild. Hier standen kleine Einzelpflanzen im Bestand, die sich nach der Beerntung eher zögerlich entwickelten. Eine ausreichende Bodendeckung wurde leider nicht erreichten.
Bei der Triticale zeigte sich mit Blick auf die Bestandsetablierung das beste Bild.
Der üppige Bestand wird vor allem durch starke Einzelpflanzen von Winterrübse und Winterfutterraps geprägt, wobei der Winterfutterraps zum Teil in die Samenreife überging und somit ggf. gemulcht werden musste. Die Hoffnung, durch die Verwendung von Winterformen das generative Wachstum auszubremsen, ist somit eher als mäßig erfolgreich zu bewerten.
Die Phacelia ging im Dinkelbestand unter und war im Winterweizen wiederzufinden. Sie reifte vollständig ab und war nach der Ernte nahezu verschwunden. Der Leindotter war so gut wie gar nicht wiederzufinden.
Der Inkarnatklee war während der gesamten Vegetationsdauer eher zurückhaltend, aber dennoch während der Ernte vereinzelt zu finden.
In diesem Jahr war das Wasser nicht so knapp wie in den vergangenen zwei Jahren, wodurch auch eine Bestandsetablierung nach der Ernte erfolgreich durchgeführt werden konnte (siehe Abbildung 3).
Trotz der eher durchwachsenen Ergebnisse wird dennoch das Ziel weiterverfolgt, die Zwischenfrucht via Untersaat schnellstmöglich zu etablieren. Der in der Regel vorherrschende Wassermangel, aber auch die entfallende Bodenbearbeitung nach der Aussaat bilden dabei die Hauptmotivation.
Für das nächste Jahr werden dafür Leindotter und Phacelia aus der Mischung genommen. Gleichzeitig wird der Kleeanteil und die Aussaatstärke der Mischung erhöht. Die Aussaatstärke der Mischung war verhältnismäßig niedrig angesetzt, um die Konkurrenz zur Hauptkultur so gering wie möglich zu halten. Da bei Dinkel und Triticale keine Probleme hinsichtlich der Konkurrenz zur Untersaat entstanden, werden wir hier etwas mutiger und streben für das nächste Jahr eine höhere Aussaatstärke an.
Eine schöne Beobachtung war außerdem, dass bei stichprobenartiger Betrachtung der oberen Ackerkrume eine deutlich höhere Regenwurmaktivität in der Untersaat zu finden war.
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