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  02.05.2023
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Sojaaussaat - wann ist es zu spät?

Sojaaussaat - wann ist es zu spät?

Soja ist eine wärmeliebende Pflanze, die ursprünglich aus subtropischen Anbaugebieten zu uns kommt. Die Pflanzen haben auch einen hohen Anspruch auf die Bodenfeuchte. Gegenüber Un- und Beikräutern ist die Sojabohne kaum konkurrenzfähig, weshalb es sehr wichtig ist, Soja so zu drillen, dass man einen schnellen gleichmäßigen und ausreichenden Feldaufgang erhält. Welche Bedingungen braucht Soja zum Auflaufen? Wann sollte man Soja drillen und wann wäre es zu früh oder zu spät? Wir geben im Folgenden Antworten.

Um einen optimalen Drillzeitpunkt für Soja zu definieren, sollte man wissen, dass Soja zum Auflaufen eher die Wärme als die Bodenfeuchte benötigt. Man kann folgende Faustregel notieren:

  • Feinkrümeliger nicht verdichtetes Saatbeet
  • Bodentemperatur mind. 10°C in der Tiefe 5-10 cm
  • Wettervorhersage: „schön“ - warm und niederschlagsarm

Diese Wunschliste kann ab Mitte April in den deutschen Anbaugebieten erfüllt werden.

Abb. 1: Sojaaussaat
Abb. 1: Sojaaussaat

Soja hat eine epigäische Keimung – dabei werden die beiden Keimblätter auf die Bodenoberfläche gebracht (Abbildung 2). Dafür soll die Bodentemperatur in der oberen Schicht min. 10°C betragen und nicht staubtrocken sein. Eine übermäßige Bodenfeuchte trägt zur Verlangsamung des Feldaufgangs bei und wirkt sich auch negativ auf die Infektion der Wurzelhärchen mit den Knöllchenbakterien aus, was dann in mangelhafter bis keiner Stickstofffixierung resultiert.

Abb. 2: Soja Auflauf
Abb. 2: Soja Auflauf

Laut dem Deutschen Wetterdienst war der April 2023 der nasseste Monat in den letzten 15 Jahren. Im Süden, im Vergleich zu 1991 - 2020 (45 l/m²), erreichte die Niederschlagsmenge ein Plus von über 40 Prozent. Im Hinblick der tiefgründigen Trockenheit der letzten 3-4 Jahren tut das Wasser gut, verhindert aber großräumig die Sojaaussaat. Neben der Nässe war es im April auch nicht übermäßig warm, – 1,5°C weniger als der Durchschnittswert (7,4°C in 1961-1990). Deswegen hat der Boden auch nicht die Möglichkeit bekommen sich gut zu erwärmen. Nun geht der Monat April zu Ende, in einigen Teilen Deutschlands kann man zu den Sämaschine greifen und mit der Impfung von Sojasaatgut starten (Abbildung 3).

Abb. 3: Bodentemperaturmittel in 5 cm Tiefe Quelle: Deutscher Wetterdienst
Abb. 3: Bodentemperaturmittel in 5 cm Tiefe Quelle: Deutscher Wetterdienst

Eine Spätaussaat der Sojabohne, ca. Mitte-Ende Mai kann gut funktionieren, wenn die Sojakörner in den warmen Boden kommen und nachfolgend eine „schöne“ Wetterperiode mit gut 15-20°C Lufttemperatur zu erwarten ist. Dann kann Soja innerhalb von 5-7 Tagen auflaufen und eine schnelle Jugendentwicklung zeigen (Abbildung 4). Hier ist die Anbauregion sowie die Reifegruppe der Sojasorte wichtig, weil bei dem Drilltermin Mitte Mai eine rechtzeitige Sojaabreife (September) gefährdet werden kann. Sojasorten aus der Reifegruppe 00 (Vergleich ca. FAO K260-K300 Mais) in ungünstigen Anbaugebieten sollten so schnell wie möglich nach Erreichbarkeit der 10°C Temperatur des Bodens ausgebracht werden, um auch gedroschen werden zu können.

Abb. 4: schöner und vielversprechender Sojaauflauf
Abb. 4: schöner und vielversprechender Sojaauflauf

In diesem Jahr haben wir eine außerordentliche Situation, was die Sojaaussaat angeht. Klar ist: wir werden nicht die Frühsaatprobleme beim Sojadrillen bekommen. Allerdings sollte man sich beeilen, Soja in den Boden zu bringen und spätestens Kalenderwoche 19 ausreizen um im Herbst Soja mit guter Körnerfeuchte (13-15 %) beernten zu können.

Autor/in: Olena Sobko

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