Auf zahlreichen Feldtagen zu Zwischenfrüchten lässt sich derzeit die Entwicklung der Bestände gut beobachten. Dabei fällt auf: je nachdem, unter welchen Voraussetzungen die Zwischenfrüchte gedrillt wurden, hat sich der Bestand unterschiedlich weit entwickelt. Warum es sich lohnt, den Biomasseaufwuchs auf den eigenen Flächen zu kennen, wollen wir h
Gut entwickelte Zwischenfruchtbestände haben bereits jetzt einen Frischmasseaufwuchs von mehr als 200 dt FM/ha und die Vegetationsperiode ist noch nicht zu Ende. Abhängig vom Leguminosengehalt in der Mischung lassen sich die durchschnittlichen N-Gehalte der Zwischenfrüchte ermitteln (siehe Tabelle). Die Kalkulation basiert auf Richtwerten aus Anlage 7 Tabelle 1 DüV 2020 und Anlage 1 Tabelle 1 StoffBilV 2017, welche durch eigene Praxiserfahrungen bestätigt wurden. Etwa 60 % des N-Gehalts in der Biomasse kann für die Folgekultur angerechnet werden.
Einsparpotential bei der N-Düngung
Wird die N-Nachlieferung aus der Zwischenfrucht realistisch betrachtet, ergeben sich daraus erhebliche Einsparpotentiale bei der N-Düngung. Insbesondere Bestände mit Leguminosen liefern eine hohe Menge Stickstoff nach. Bei derzeitigen Stickstoffdüngepreisen von mehr als 2 €/kg liegt der Stickstoff aus der Zwischenfrucht klar im Vorteil.
Ausgehend davon, dass die Vegetationsperiode noch nicht beendet ist, kann mit weiteren Zuwächsen in der Biomasse gerechnet werden. Vorausgesetzt natürlich, die Pflanzen in der Zwischenfrucht sind noch vital. Ramtillkraut oder Buchweizen haben sich bereits vor einigen Wochen nach den ersten Nachtfrösten verabschiedet und tragen nicht mehr zur Biomassebildung und Nährstofffixierung bei. Hier ist die Gefahr groß, dass die Mehrheit der Nährstoffe bereits ausgewaschen wurde, bevor die Folgefrucht diese aufnehmen konnte.
Zu dem erhöhten Nährstoffnachlieferungspotential kräftig entwickelter Zwischenfruchtbestände kommen weitere Vorteile hinzu, wie sichere Unkraut- und Durchwuchsunterdrückung, Schädlingsreduzierung, Erosionsschutz, intensive Durchwurzelung und Humusmehrung. Außerdem frieren diese Bestände sicherer ab.
Wie kann der Biomasseaufwuchs bestimmt werden?
Die Bestimmung des Biomasseaufwuchs ist einfach ohne viele Hilfsmittel möglich: an mehreren Stellen im Feld einen Quadratmeter Frischmasse ernten und wiegen, z.B. mit einem Einkaufsnetz und einer Kofferwaage. Eine andere Möglichkeit ist die Schätzung über die Wuchshöhe: Pro cm Wuchshöhe werden etwa 1,2 kg N/ha aufgenommen.
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