Wintergetreide: Welche Maßnahmen nach den kühlen Temperaturen sinnvoll sind

Wintergetreide: Welche Maßnahmen nach den kühlen Temperaturen sinnvoll sind

Wie haben sich die kühlen Temperaturen auf das Wintergetreide ausgewirkt? Welche Maßnahmen sollten gefahren werden? Daniel Husmann, Produktmanager Hybridgetreide, hat die Bestände erneut geprüft und gibt Anbautipps.   

 

Entwicklungsstand

Die unbeständige Witterung in Nordwest Deutschland hat auch in dieser Woche mit niedrigen Temperaturen angehalten. Der Süden und Osten Deutschlands ist dagegen mit Temperaturen um 20°C tagsüber gesegnet gewesen. Die Wachstumsbedingungen waren daher optimal. Insgesamt haben sich auch in Nordwest die Winterkulturen gut entwickelt. Die kühlen Bedingungen haben dazu beigetragen, dass auch die Nebentriebe gleichmäßig ausgebildet wurden. So weisen Hybridroggenbestände zwischen 3-4 starke Triebe/Pflanze auf. Auch Wintergerste und Winterweizen liegen je nach Saattermin bei 3-4 starken Trieben.

Anstehende Maßnahmen

Gerade im Roggen haben erste Bestände EC 31 erreicht. Wer noch keine Wachstumsreglermaßnahme durchgeführt hat, sollte dies in den nächsten Tagen tun, da hier der Haupttrieb häufig schon deutlich über dem Nebentrieben 1. Ordnung steht (Abb. 1) – Vorsicht NACHTFROSTGEFAHR!. Zudem sollte die N-Düngung zu EC 31/32 abgeschlossen werden. Auf leichten Standorten kann jetzt auch noch PK-Dünger appliziert werden. Eine Fungizidmaßnahme ist in der Regel nicht notwendig. Die Bestände präsentieren sich bisher sehr sauber.

Abb.1: Dominanter Haupttrieb im Hybridroggen
Abb.1: Dominanter Haupttrieb im Hybridroggen

Auch in spät gesätem Weizen kann eine frühe Behandlung (EC 28/29) mit einem CCC-haltigem Präparat sinnvoll sein, um die Apikaldominanz des Haupttriebs zu brechen, um die Nebentriebe mitzuziehen und so eine ausreichende Bestandesdichte zu erreichen.

Biostimulanzien

Der im Versuch bei Bremervörde mit GrainForce behandelte Streifen Hybridroggen, wies im Vergleich zu der Kontrolle mit Arena C, einen gleichmäßigeren Entwicklungszustand auf. Die Nebentriebe haben sich dem Haupttrieb angepasst – die Apikaldominanz ist nur schwach ausgeprägt (noch kein Wachstumsreglereinsatz). Zusätzlich erscheint der Bestand vitaler, bei einer gleichzeitig ausgeprägteren Biomasse. (Abb. 2)

Abb.2: Beizversuch mit Biostimulanzien im Streifenversuch bei Bremervörde
Abb.2: Beizversuch mit Biostimulanzien im Streifenversuch bei Bremervörde

Fragen? Sie erreichen Daniel Husmann per Mail.


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