Produktionstechnik: Körnererbsen richtig angebaut

Produktionstechnik: Körnererbsen richtig angebaut

Von Fruchtfolgestellung bis Ernte: Worauf Sie beim Anbau von Körnererbsen achten sollten. Den Anbauleitfaden können Sie auch als pdf-Datei herunterladen.


STANDORT

  • leichte bis mittelschwere u. flachgründige Böden
  • möglichst steinarme, ebene und gut erwärmbare Böden
  • keine Verdichtungen und Staunässe
  • kontinuierliche Wasserverfügbarkeit zur Keimung und in der Zeit von Blüte zur Kornausbildung
  • bessere Eignung auf sommertrockenen Standorten als Ackerbohnen
  • pH-Wert mind. 5,5

AUSSAAT

  • SAATTECHNIK: konventionelle Drilltechnik oder Einzelkornsaat
  • SAATZEIT: Sommerform: ab Anf. März bis April, wenn keine Spätfröste unter -4 °C zu erwarten sind; Winterform: ab Ende September bis Anfang November
  • SAATTIEFE: abhängig von der Wasserverfügbarkeit 4–6 cm; Anwalzen für besseren Bodenschluss
  • SAATSTÄRKE: Sommerform: 70 Kö/m² (früher Termin/optimale Verhältnisse) bis 90 Kö/m² (später Termin/suboptimale Verhältnisse) Winterform: 80–120 Kö/m²
  • REIHENABSTAND: Sommerform und Winterform 12,5 bis 30 cm

FRUCHTFOLGE

  • Gut geeignete Vorfrüchte: N-zehrende Kulturen, alle Getreidearten, Mais, Zuckerrübe, leguminosenfreie Zwischenfrucht über den Winter ist ratsam
  • Gut geeignete Folgefrüchte: Wintergetreide, Winterraps, N-zehrende Zwischenfrucht, wenn Sommerung folgen soll zur Konservierung von Stickstoff
  • Anbaupause zw. Körnererbsen mindestens 6 besser 9 Jahre; Anbaupause zw. Körnererbsen und Futterleguminosen 3 bis 5 Jahre

DÜNGUNG

  • STICKSTOFF: keine N-Düngung
  • PHOSPHOR: nach Entzug; 1,4 kg P2O5/dt FM bei 86 % TS, 40 dt Ertrag = 56 kg P2O5
  • KALIUM: nach Entzug; 4 kg K2O/dt FM bei 86 % TS, 40 dt Ertrag = 160 kg K2O
  • MIKRONÄHRSTOFFE: über Blattdüngung

BEKÄMPFUNG TIERISCHER SCHÄDLINGE

  • BLATTRANDKÄFER: Insektizid, Anbaupausen, direkte Bekämpfung sehr schwierig
  • GRÜNE ERBSENBLATTLAUS: Insektizid, Abstand zu weiteren Wirtspflanzen
  • ERBSENWICKLER: Insektizid, Anbaupausen, frühe Aussaat
  • ERBSENKÄFER: Einsatz von Z-Saatgut, Abstand zwischen aktuellem und letztjährigem Bestand

BEKÄMPFUNG VON KRANKHEITEN

  • FUSSKRANKHEITEN: Standortwahl, Anbaupausen, intensive Bodenbearbeitung
  • VIRUSINFEKTIONEN: Blattlausbekämpfung
  • GRAUSCHIMMEL: Fungizid
  • BRENNFLECKENKRANKHEIT: Fungizid, Einsatz von Z-Saatgut, Anbaupausen
  • ERBSENROST: Fungizid, Z-Saatgut, intensive Bodenbearbeitung
  • FALSCHER MEHLTAU: Z-Saatgut, intensive Stoppelbearbeitung der Vorfrucht, Fungizid
  • SKLEROTINIA: Fruchtfolge, Anbaupausen zwischen Wirtspflanzen

ERNTE

  • Drusch etwa Anfang bis Mitte August bei Kornfeuchten zwischen 14 und 19 %
  • Dreschtrommel niedrige Drehzahl; Gebläse auf sehr hoher Drehzahl; weite Korböffnung; nur leichter Eingriff mit der Haspel
  • dem Bestand angepasste, zügige Fahrgeschwindigkeit
  • schonender Drusch und schonende Überladung bei Saatguterzeugung