Leguminosenanbau: Erste Eindrücke aus der Praxis

Leguminosenanbau: Erste Eindrücke aus der Praxis

Vergangenen Freitag besuchte eine Delegation des Leguminosennetzwerks (Legunet) die Norddeutsche Pflanzenzucht (Züchter der Saaten-Union) auf der Insel Poel. Im Fokus stand  die Entwicklung sowie der Anbau von Leguminosen.

Ziel des Leguminosennetzwerkes ist es, den Leguminosenanbau in Deutschland weiter zu steigern, sowie die Vernetzung der Branchenakteure zu nutzen, um neue Absatzmärkte zu erschließen.

Abbildung 1: Besuchergruppe Legunet in der Leguminosen-Demo
Abbildung 1: Besuchergruppe Legunet in der Leguminosen-Demo

Bei der Besichtigung der angrenzenden Demonstrationsparzellen wurden noch einmal die aktuellen Probleme der Frühjahresaussaat verdeutlicht. War es im letzten Jahr die Trockenheit, ist es in diesem Jahr die anhaltende Feuchte die Probleme, bei der Bestellung der Leguminosen macht.

Abbildung 3: Winterackerbohne AUGUSTA
Abbildung 3: Winterackerbohne AUGUSTA

Trotz Staunässe und kleineren Frostereignissen hat sich die Winterackerbohne AUGUSTA gut entwickelt. Finden sich in der Winterackerbohne noch einige Löcher werden sich diese aufgrund der guten Bestockung in den nächsten Wochen ohne Probleme schließen. Hier muss auch berücksichtigt werden, dass mit einer für die Herbstaussaat typischen Aussaatstärke von etwa 20 Körnern/m² gearbeitet wurde.

Abbildung 4: Verschiedene Aussaatstärke bei der Ackerbohne GENIUS von rechts nach links: 30, 40, 50 Kö/m².
Abbildung 4: Verschiedene Aussaatstärke bei der Ackerbohne GENIUS/">GENIUS von rechts nach links: 30, 40, 50 Kö/m².

Bei der Sommerform wird unter normalen Bedingungen mit 40 Körnern das Doppelte angesetzt. Wie sich andere Aussaatstärken verhalten, wird mit drei Saatstärken (30, 40, 50 Kö/m²) bei der Sorte GENIUS gezeigt. Auf der einen Seite ist die innerartliche Konkurrenz um Wasser, Nährstoffe und Licht so gering wie möglich zu halten, auf der anderen Seite muss man etwaigen Pflanzenverlusten entgegenwirken, um einen vernünftigen Bestandsschluss zu erreichen.

Abbildung 5: Verschiedene Aussaatstärken bei er Erbse SYMBIOS von rechts nach links: 60, 80, 100 Körner/ m².
Abbildung 5: Verschiedene Aussaatstärken bei er Erbse SYMBIOS von rechts nach links: 60, 80, 100 Körner/ m².

Im Vergleich zur Ackerbohne lassen sich die unterschiedlichen Saatstärken bei der Erbse zum aktuellen Zeitpunkt deutlich besser erkennen.

Der Betriebsleiter empfiehlt eine Zielablagetiefe von 8 cm, um den nötigen Wasseranschluss, sowie eine starke Verwurzelung, bei anhaltender Trockenheit zu gewährleisten. Auch wenn die entsprechende Drilltechnik eine solche Ablagetiefe nicht zulässt, sollte die Tiefe von 8 cm dennoch angepeilt werden.

Abbildung 6: Vicin- und convicinarme Ackerbohnen HAMMER und IRON
Abbildung 6: Vicin- und convicinarme Ackerbohnen HAMMER und IRON

Seitens der Züchtung liegen die Schwerpunkte bei der Ackerbohne klar auf vicin- und convicinarmen Sorten, die auch mehr in der heimischen Ernährung Fuß fassen sollen.


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