WInterfuttergerste richtig angebaut

Anbauratgeber für Winterfuttergerste, auch als Download

VORTEILE des Wintergerstenanbaus

  • geringere Wasseransprüche gegenüber Stoppelweizen
  • frühe Ernte: Möglichkeit der intensiveren Stoppelbearbeitung und damit besseren Strohrotte
  • Bei ausreichender Wasserversorgung ist die Etablierung einer guten Zwischenfrucht möglich.
  • Brechung der Arbeitsspitzen
  • Entzerrung des Erntefensters
  • bessere Auslastung der vorhandenen Mähdruschkapazitäten

STANDORTANSPRÜCHE

  • Gerste hat eine nicht allzu ausgeprägte Winterfestigkeit: bis ca. -12 bis -15 °C (Sortenunterschiede beachten).
  • Gerste mag auch lang anhaltende Schneedecken nicht.

AUSSAAT

  • gut abgesetztes Saatbett
  • Wintergerste toleriert keine ungünstigen Aussaatbedingungen.
  • Gefahr des Überwachsens vor Winter bei zu früher Saat (Verschlechterung der Winterfestigkeit)

SAATSTÄRKE

  • zweizeilige Gersten (Sortenunterschiede/Züchterempfehlung beachten)
    frühe Saat: ca. 240–260 Kö/m²
    mittlere Saat: 260–280 Kö/m²
    späte Saat: ca. 280–320 Kö/m²
  • mehrzeilige Gersten (Sortenunterschiede/Züchterempfehlung beachten)
    frühe Saat: ca. 220–240 Kö/m²
    mittlere Saat: 240–260 Kö/m²
    späte Saat: ca. 270–290 Kö/m²

DÜNGUNG

  • Bei Wintergerste reichen die Stickstoffvorräte im Boden in der Regel für eine gute Bestandsentwicklung im Herbst aus.
  • Wintergerste nimmt 70 % des Phosphatbedarfs im Zeitraum von Anfang März bis Ende Mai auf.
  • Gefahr von Manganmangel-Mangel auf humosen oder flachgründigen Standorten (Absenken der Winterfestigkeit)
  • Schwefeldüngung verbessert die N-Effizienz: 20 kg S/ha zu Vegetationsbeginn
  • N-Bedarf liegt bei 180 kg N/ha inkl. Nmin (Ertragsniveau von 70 dt/ha): 1. Gabe zu BBCH 21–25 40–60 kg N/ha, bei Spätsaaten höher; 2. Gabe zum Schossen BBCH 30/32; max. 50 % von Gesamt-N; 3. Gabe BBCH 49 (ammoniumhaltige Dünger)

Beeinflussung der Ertgasbildung durch die Düngung bei Wintergerste
Beeinflussung der Ertgasbildung durch die Düngung bei Wintergerste


PFLANZENSCHUTZ UND WACHSTUMSREGLER

UNKRÄUTER/UNGRÄSER

  • Ackerfuchsschwanzbekämpfung ist schwierig, daher ist eine Bekämpfung in anderen Kulturen innerhalb der Fruchtfolge sehr wichtig.


VIROSEN

  • Resistente Sorten bevorzugen!
  • Das von Blattläusen übertragene Gelbverzwergungsvirus führt zu deutlichen Ertragseinbußen bis hin zum vollständigen Umbruch. Die regelmäßige Kontrolle einer möglichen Läusebesiedlung im Herbst ist daher unerlässlich. Schadschwelle: 10 % besiedelte Pflanzen

KRANKHEITEN, BAKTERIEN, PILZE

  • Rhynchosporium, Netzflecken, Halmbruch, Mehltau und Zwergrost in BBCH 29–37 NUR bei extremem Krankheitsdruck bekämpfen; normalerweise ab BBCH 38/39.
  • Aktuelle Pflanzenschutzhinweise und Mittelempfehlung sind beim zuständigen Pflanzenschutzamt zu erfragen.

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