Das Mais Jahr 2021 unterscheidet sich deutlich von den vorangegangenen 2 Jahren! Nasse Böden, sehr heterogene Bestände, Vogelfraß, stagnierende Entwicklung. Daniel Ott, Produktmanager Mais, gibt Anbautipps, die die weitere Entwicklung des Maises unterstützen.
Sehr geehrte Landwirtinnen und Landwirte,
in meinem letzten Beitrag zu „Aus der Praxis“ in Kalenderwoche 18 bin ich bereits auf die problematischen Umweltbedingungen zur Maisaussaat und Aussaat Tipps für Spätsaaten eingegangen.
Das Mais Jahr 2021 unterscheidet sich deutlich von den vorangegangenen 2 Jahren! Die ungünstigen Witterungsbedingungen mit niedrigen Temperaturen, wenig Sonne und regionalen Starkregenereignissen sind nun erstmal vorbei.
Unsere Vertriebsberater aus dem Norden Deutschland berichten, dass in der vergangenen Woche, aufgrund zu nasser Böden, auf etlichen Flächen der Mais erstmalig gelegt wurde. Deutschlandweit von tlw. starken Schäden durch Vögel berichtet, was oftmals eine Nachsaat erfordert hat. Hin und wieder sind die Schäden durch Krähen, Tauben oder Fasane trotz einer Repellent Beizung mit Korit aufgetreten. Regional traten Schäden durch Drahtwurm, Schnecken oder Fritfliege auf.
Praxistipp I: haben Sie bereits Fritfliegen in angrenzenden Getreide Beständen beobachtet, ist ein Flug auch in den Mais mit anschließender Ei Ablage wahrscheinlich. Zugelassene Pyrethroide können angewendet werden.
Insgesamt stagnierte der Mais in der Jugendentwicklung und präsentierte sich gelb bei i. d. R. 3 bis 4 Blättern. Insbesondere früh gelegte Bestände sind häufig schlecht aufgelaufen – hinzu kam die lange Kälteperiode.
Der deutschlandweite Temperaturanstieg mit den vielen Sonnenstunden hat dem Mais sehr gutgetan. Die aufgelaufenen Bestände sind durchgegrünt und zeigen sich nun deutlich vitaler. Im Mittel bildet die Maispflanze dann etwa alle 4 bis 5 Tage ein neues Blatt aus, bis sie, etwa ab dem 3-Blattstadium, bei der Zufuhr von Wasser und Nährstoffen, von Keim- auf Ernährung durch die Kronenwurzeln umstellt.
Trotz der Kälteperiode sind viele Unkräuter (z.B. Melde, Knöterich-Arten, Kamille oder der weiße Gänsefuß) und auch Hirsearten zeitgleich aufgelaufen.
Praxistipp II: Eine frühzeitige Applikation eines bodenwirksamen Herbizides reduzierte dieses Jahr den Unkrautdruck und somit auch die Konkurrenz zum Mais merklich.
Auch die starke Sonneneinstrahlung ist positiv. Der Mais bildet eine starke Wachsschicht aus, welche vorteilhaft bei der Applikation von Herbiziden ist. Hierbei ist die schwindende Bodenfeuchtigkeit kritisch. Herbizidmaßnahmen diesbezüglich zu terminieren.
Praxistipp III: Sieht allerdings der Mais noch immer gelb aus (Kälte Chlorose) bzw. ist in der Entwicklung stark hinterher, so kann der Einsatz von flüssigen Blattnährstoffen mit Eisen und Zink sinnvoll sein. Passen Sie hierbei die Nährstoffe an die Symptome an. Achten Sie bei der Kombination mit Herbiziden unbedingt auf die Mischbarkeit, um Minderwirkungen zu vermeiden!
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