Olena Sobko, Produktmanagerin für Soja, wirft einen Blick auf die aktuellen LSV-Ergebnisse für Soja und leitet regionale Empfehlungen ab.
Die Sojaanbaufläche in Deutschland ist in den letzten 10 Jahren wesentlich angestiegen. Im Jahr 2020 betrug sie 32900 ha. Der Bedarf an GVO-freiem Soja für die Futtermittelherstellung und humane Ernährung ist enorm groß und könnte allerdings mit heimischem Anbau nur zum kleinen Teil nachhaltig gedeckt werden. Dabei spielt die Züchtung neuer ertragsstarken und reifesicheren Sorten eine wichtige Rolle.
Vergangenes Jahr wurden teilweise über 30 Sojasorten (Bayern) in Landessortenversuchen der zehn Bundesländer geprüft. Trotz schwierigen Witterungsbedingungen in der ganzen Sojavegetation wurden vielerorts solide Kornerträge erzielt. Aber nicht überall, leider. In Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sind die Sojabohnen LSV’s ausgefallen.
Die Kornerträge in Bayern von den Sorten aus der Reifegruppe 00 verliefen auf einem sehr hohen Niveau über 35 dt/ha (Abb. 1.). Die Sorte YAKARI zeigte der höchste Kornertrag – 114 % relativ.
Bei der Prüfung von 000 Sorten in Baden-Württemberg wurden im Mittel 33,4 dt/ha gedroschen (Abb. 2.). Die mittelspäte ACHILLEA war die zweitstärkste Sorte im Mittel über vier Prüfstandorte mit 110 % rel. Die Sorten SUSSEX, ACARDIA und CORALINE mit rel. Kornertrag stabil über 100 % haben sich in erstem Drittel der Versuschsergebnisspanne platziert. In Hessen hat die mehrjährig geprüfte Sorte ACARDIA wieder einen spitzen Ertrag erzielt – 42 dt/ha, was 121 % relativ bedeutet (Abb. 3.). Die 2020 neu zugelassene mittelfrühe 000 Sorte SUSSEX konnte ihr hohes Potential, wie in Ba-Wü, mit starken 107 % relativ im Kornertrag beweisen.
Die zunehmende Nachfrage nach Biolebensmittel forciert auch den Soja-Ökoanbau im Lande. Deswegen wurden im Jahr 2020 in Niedersachsen, Hessen und Nordrhein-Westfalen auch Sojasortenversuche im ökologischen Landbau angelegt. In Niedersachsen wurde nur einer aus zwei Versuchen beerntet. Drittbeste Leistung hat der Neuling aus Reifegruppe 000 Sorten SUSSEX gebracht – 110 rel. Kornertrag (Abb. 4).
Außerdem wurde in den Bundesländern Sachen, Sachsen-Anhalt und Thüringen auf drei Standorten auch die Neuzulassung 2020 Sorten WAPITI (Grenzgänger 00/000) erfolgreich getestet. Die Sorte kommt gut zurecht mit trockenheitsgefährdeten Anbaubedingungen und zeigte schon in erstem LSV-Jahr einen zuverlässigen Kornertrag – 100 % rel. (Abb. 5). Die altbewerte spätere 000 Sorte CORALINE bleibt noch als Empfehlungssorte in BA-Wü, TH und RP auf dem Markt.
Wie man aus der Abbildung 5 entnehmen kann, waren im Jahr 2020 alle Saaten-Union Sojasorten in den Deutschlandweiten Landessortenversuchen vertretet und zeigten sehr gute bis hervorragende Ergebnisse, wie 000 Sorte ACARDIA mit 121 % und 000 YAKARI mit 114 % je nach Bundesland.
Umfassende Informationen zum Sojaanbau erfahren Sie außerdem im Rahmen unserer Online-Veranstaltung praxisdialog.agrar am 23.02.21 um 11 - 12 Uhr. Wenn es heißt: Sojaanbau: Was muss man für eine sichere Abreife tun? Eine kostenlose Anmeldung ist weiterhin möglich unter: www.praxisdialog.tv Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Bei weiteren Fragen rund um Soja erreichen Sie Olena Sobko auch per Mail unter: olena.sobko@saaten-union.de
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