Sorten-icon Sortenfinder
Sortenfinder immer anzeigen

logo_facebook  logo_instagram  logo_x  logo_youtube 
Home / Aus der Praxis / So lief die Ackerbausaison 2020/21 - Teil 3 Ostdeutschland
  09.11.2021
  0 Kommentare
  Anbauberatung
So lief die Ackerbausaison 2020/21 - Teil 3 Ostdeutschland

So lief die Ackerbausaison 2020/21 - Teil 3 Ostdeutschland

In Teil drei unseres Saison-Rückblicks schauen wir nach Ostdeutschland. Fachberater Roy Baufeld erklärt, warum manches im Ackerbau so und nicht anders gelaufen ist. Wie haben sich Getreide und Mais entwickelt und auf welche Krankheiten und Schädlinge sollte man besonders Acht geben? 

Ostdeutschland von Roy Baufeld

Roy Baufeld, Foto: Rinne
Roy Baufeld, Foto: Rinne

Nach drei wasserzehrenden Trockenjahren brachte das Vegetationsjahr 2021 endlich wieder nennenswerte Niederschläge. Im Herbst 2020 entwickelten sich Bestände aller Herbstkulturen trotz oft verspäteter Aussaat sehr gut. Aufgrund der Feuchte im Oberboden erfolgte kein Wurzelwachstum in die Tiefe. In die Rapsbestände wanderte Ende Oktober der Rapserdfloh ein – ein selten auftretendes Problem, welches im zeitigen Frühjahr zu massiven Blattverlusten führte.


Bodenbearbeitung bei zu nassem Boden, Foto: Henze
Bodenbearbeitung bei zu nassem Boden, Foto: Henze

Gut durch den Winter gekommen – es startet schleppend

Der Winter brachte dann ebenfalls Feuchte bis in den März hinein – mit durchaus größeren Schneemengen – bis in den April hinein blieb es kalt und die Böden waren durchnässt. Teilweise waren die Böden nicht befahrbar, weshalb oft eine „passgenau“ terminierte Düngung oder notwendige Pflanzenschutzmaßnahmen nicht erfolgen konnten. Auch die Aussaat der Sommerungen verzögerte sich. Besonders schwer wog die Nicht-Befahrbarkeit des Bodens im Winterraps, wo Stängelschädlinge zeitig im Frühjahr aktiv waren, deren Bekämpfung dann aber nicht zeitnah erfolgen konnte. Nach der Maisaussaat Mitte April rutschten die Temperaturen wieder ab, der Boden kühlte aus und der Mais lief nicht auf. Erst im Juni begann der Mais dann „Boden gut zu machen“ und den Rückstand aufzuholen. Bis Redaktionsschluss präsentierten sich nahezu überall sehr gute entwickelte Maisbestände mit bis zu 4 Meter langen Pflanzen bei knapp durchschnittlicher Kolbenentwicklung.

Im kühl-nassen Mai entwickelten sich die Getreidebestände prächtig und man konnte bis zu 800 ährentragende Halme/m² zählen! Das Ergebnis aus „fetten Beständen“ und schwierigen Bedingungen für Pflanzenschutzmaßnahmen führte dann aber zu vermehrtem Lager. In diesem Jahr konnten daher gesunde und standfeste Sorten endlich wieder ihre Vorteile ausspielen.


Septoria Tritice an Weizen
Septoria Tritice an Weizen

Deutlicher Infektionsdruck in allen Kulturen

Die auffälligste Krankheit beim Weizen war dieses Jahr Septoria tritici, die in den letzten Jahren weniger in Erscheinung trat. Die ertragsstärksten Sorten dieses Jahr waren meist solche mit entsprechender Resistenzausstattung (z. B. SU JONTE oder SU HABANERO). Ähnliches konnte im Raps beobachtet werden. In den Beständen kamen alle wichtigen Krankheiten vor: Verticilium, Phoma und Sklerotinia. Stängelgesunde Sorten zahlten sich unter diesen Bedingungen aus.

Kam in der Regel gesund durchs Jahr: SU Habanero
Kam in der Regel gesund durchs Jahr: SU HABANERO


Erst Hitze, dann mieses Wetter: Erträge und Qualitäten schwinden

Konnte aufgrund der früheren Reife profitieren: Lemmy, Foto: Boenisch
Konnte aufgrund der früheren Reife profitieren: Lemmy, Foto: Boenisch

Warm wurde der Juni – leider auch mit einer Woche Hitze mit bis zu 35 °C. Über alle Kulturen reiften jetzt die Bestände extrem zügig ab. Vorteile zeigten hier Sorten, die genetisch bedingt früher abreifen wie z. B. Lemmy (WW), SU MIDNIGHT (WG) oder Ludger (RaW) oder die einfach zu diesem Zeitpunkt schon weiter entwickelt waren. Trockenes Erntewetter war auch in Ostdeutschland 2021 Mangelware. Die Wintergerste brach unter dieser wechselhaften Witterung größtenteils zusammen. Mit der Wintergerstenernte kam auch eine gewisse Ernüchterung, denn sowohl die Erträge als auch die Qualitäten waren nicht zufriedenstellend. Der Ertrag schwankte von 40 bis 100 dt/ha und die Qualitäten im Hektolitergewicht von 50 bis 66.

Auch die Raps- und Weizenerträge waren nur knapp unterdurchschnittlich. Der Raps brachte in Brandenburg ca. 25 dt/ha, in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen ca. 35 dt/ha, hatte ein sehr kleines TKG und einen geringen Ölgehalt von ca. 42 %. Der Weizen brachte größtenteils gute Qualitäten.


Wie lassen sich die enttäuschenden Erträge erklären?

Über fast die gesamte Vegetation war der Oberboden feucht. Das führte zu überzogenen Bestandesdichten, einem erheblichen Krankheitsdruck sowie im Raps zu Schädlingsdruck und einem geringen Tiefenwachstun der Wurzel. Dann trocknete der Oberboden in der Hitzephase Mitte/Ende Juni schnell aus, die flach ausgebildeten Wurzeln konnten die massiven Bestände nicht mehr ernähren. Die Nährstoffumverlagerung ins Korn wurde unterbrochen und die Pflanzen schalteten um in die Reifephase.


Zu diesem Artikel gibt es noch keine Kommentare.

 


Hier mitdiskutieren:
Haben Sie Fragen oder Anmerkungen? Verfassen Sie hier einen Kommentar:

 

Kurz zu den Cookies

Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben.




Mehr Details


Cookies sind kleine Textdateien, die von Webseiten verwendet werden, um die Benutzererfahrung effizienter zu gestalten. Laut Gesetz können wir Cookies auf Ihrem Gerät speichern, wenn diese für den Betrieb dieser Seite unbedingt notwendig sind. Für alle anderen Cookie-Typen benötigen wir Ihre Erlaubnis. Diese Seite verwendet unterschiedliche Cookie-Typen. Einige Cookies werden von Drittparteien platziert, die auf unseren Seiten erscheinen. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit von der Cookie-Erklärung auf unserer Website ändern oder wiederrufen. Erfahren Sie in unserer Datenschutzrichtlinie mehr darüber, wer wir sind, wie Sie uns kontaktieren können und wie wir personenbezogene Daten verarbeiten. Ihre Einwilligung trifft auf die folgende Domain zu: www.saaten-union.de

Notwendige Cookies helfen dabei, eine Webseite nutzbar zu machen, indem sie Grundfunktionen wie Seitennavigation und Zugriff auf sichere Bereiche der Webseite ermöglichen. Die Webseite kann ohne diese Cookies nicht richtig funktionieren.

Statistik-Cookies helfen Webseiten-Besitzern zu verstehen, wie Besucher mit Webseiten interagieren, indem Informationen anonym gesammelt und gemeldet werden.

Marketing-Cookies werden verwendet, um Besuchern auf Webseiten zu folgen. Die Absicht ist, Anzeigen zu zeigen, die relevant und ansprechend für den einzelnen Benutzer sind und daher wertvoller für Publisher und werbetreibende Drittparteien sind.

Schließen
Individuelle Cookie-Einstellungen
Notwendige Cookies sind Cookies, die für den Betrieb einer Internetseite erforderlich sind.

Als nicht notwendige Cookies werden alle Cookies bezeichnet, die für das Funktionieren der Website nicht unbedingt notwendig sind und speziell zur Sammlung von personenbezogenen Daten der Nutzer über Analysen, Anzeigen oder andere eingebettete Inhalte verwendet werden.

YouTube

Anbieter
Google LLC
Beschreibung
Cookie von Google, dient der Bereitstellung und Verbesserung personalisierter Nutzererfahrung auf Google-Plattformen.
Cookie-Name
YouTube
Laufzeit
24h
Datenschutzerklärung
https://policies.google.com/privacy?hl=de

Als nicht notwendige Cookies werden alle Cookies bezeichnet, die für das Funktionieren der Website nicht unbedingt notwendig sind und speziell zur Sammlung von personenbezogenen Daten der Nutzer über Analysen, Anzeigen oder andere eingebettete Inhalte verwendet werden.

Google Analytics

Anbieter
Google LLC
Beschreibung
Cookie von Google, wird für Analysen der Internetseite genutzt. Enthalten sind allgemeine statistische Daten, wie der Besucher die Internetseite benutzt.
Cookie-Name
gatrackingid
Laufzeit
24h
Datenschutzerklärung
https://policies.google.com/privacy?hl=de


Schließen