Das Jahr 2020 war für den Sojaanbau sehr herausfordernd: Trockenheit während der Aussaat, fehlender Niederschlag zur Kornfüllung, feuchte Böden und häufige Niederschläge zur Ernte. Olena Sobko, Produktmanagerin Soja, schildert ihre Erfahrungen aus der Sojaernte auf unserer Versuchsstation Moosburg, in Bayern.
Aussaat in trockenen Boden, teilweise Regenfälle zum Auflauf und dadurch mangelhafte Knöllchenbildung. Nicht überall gab es ausreichende Niederschläge zur Blüte und Kornerfüllung. Zur Ernte hatten wir wiederum einen nassen und kühlen Oktober. Die zwei Wochen Altweibersommer ab Mitte September haben den letzten Schub in der der Abreife gegeben und, wenn man schnell genug war, auch eine schöne Ernte. Sonst lief der Mähdrusch von Sojabohnen im nicht ganz so „goldenem“ Oktober unter keinem guten Stern. Wenn man eine Regenpause erwischt hatte und das Feld befahrbar war, konnte man trotzdem keine trockene Ware einfahren. Die reifen Bohnen saugen bei mehrmaliger Wiederbefeuchtung (Regen, Nebel) einiges an Wasser und werden gummiartig. Mit der Zeit können die Bohnen in den Hülsen vergammeln.
Auf einigen Äckern konnten wir auch „komische“ Sojabestände beobachten: die Stängel der Pflanzen waren grün, einiges an Laub war auch zu sehen, aber die Hülsen waren braun und reif (Abb.1).
Gründe dafür können sein:
- Die Wetterbedingungen zu Abreife (Hitze),
- die Nachlieferung der Nährstoffe aus dem Boden
- zum Teil auch sortenspezfische Eingeschaften
Solche Verzögerungen in der Abreife der ganzen Pflanze im Vergleich zu den Hülsen erschwert die Beerntung und die Auswahl des Dreschtermins. Ein klassischer Sojabestand kurz vor der Ernte ist braun-gold. Es sind kaum noch Blätter an den Pflanzen zu sehen, die Hülsen sind trocken und die Körner in den Hülsen sollten klappern (Abb.2).
Mit so einem Bestand können höchste Kornertrage erzielt werden. Auf der SAATEN-UNION Versuchsstation Moosburg waren die Kornerträge von Sojabohnen hoch bis sehr hoch. Der Standort Moosburg gehört zu den günstigen Anbaugebieten für diese Kulturart in Deutschland. Deswegen konnte, trotz schwieriger Wetterbedingungen, bei den späteren „00“ Sorten und Stämmen fast die 4 Tonnen Marke geknackt werden und bei den früheren „000“ stabil in Schnitt 3,5 t geerntet werden (Abb.3).
Fazit: Da das Erntefenster meist sehr kurz ist, sollten Sie den Sojabestand zum Ende der Reife genau beobachten und die Wettervorhersagen einbeziehen. Fragen zum Sojaanbau? Gerne unterstüzen wir Sie bei sämtlichen ackerbaulichen Fragen.
Olena Sobko
Produktmanagerin Soja national
Tel:+49 8761 72 9559-13
Mobil:+49 160 97 23 32 78
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