Daniel Husmann, Produktmanager Hybridgetreide, wirft einen Blick in die Bestände und gibt Hinweise zu möglichen Verfärbungen und anstehenden Fungizid- und Düngemaßnahmen.
Das bisherige Wetter liefert den Grundstein für eine normale bis eventuell leicht überdurchschnittliche Ernte. Die Winterroggen-Bestände sind sehr gut und gleichmäßig entwickelt. Kritisch wurde es etwa vor 3 Wochen, wo Spätfröste die nötige erste Wachstumsreglermaßnahme teils unmöglich machten. Wer trotzdem behandelt hat, obwohl Nachtfrost angesagt war, hat eventuell feststellen können, dass die Ähren sich im Halm teils bräunlich verfärbt haben (Abb.1).
Dies war induzierter Stress für die Pflanzen, der aus dem Zusammenkommen der beiden obengenannten Faktoren hervorgerufen wurde. Zum jetzigen Kenntnisstand gibt es keine Sortenunterschiede. Ob die Ähre abgestorben ist, lies sich noch nicht feststellen – eher nicht, da sich das Gewebe mit einer Lupe noch gut differenzieren ließ.
Überwiegend sind die Bestände aber gut durch die kritische Phase gekommen. So weisen einige Bestände bereits EC 55 (Mitte Ährenschieben) auf.
Wer noch keine Fungizidmaßnahme durchgeführt hat, sollte dies jetzt tun, bevor die Blüte beginnt. In die Blüte sollte keine Applikation gesetzt werden, da hierdurch die Pollensäcke verklebt werden können und so die erfolgreiche Befruchtung der Ährchen gestört werden kann!
Bei der Wahl des Fungizids, sollte auf eine hohe Protektivleistung gegen Braunrost geachtet werden. Hier sind Produkte bestehend aus Azol + Carboxamid zu nennen.
Sollten Sie die Düngung noch nicht abgeschlossen haben, sollte die Restmenge jetzt fallen. Generell sollte die Düngung zu Hybridroggen zu EC 39 abgeschlossen sein.
Aus Sicht der Bestandeshomogenität sollte sich das Mutterkornaufkommen in diesem Jahr in Grenzen halten – die Nebentriebe sind mit dem Haupttrieb gleichgezogen. Was wir aber nicht beeinflussen können, ist das Wetter. Es ist zu hoffen, dass sich zum Zeitpunkt der Blüte eine beständige trockene Wetterlage einstellt.
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