Die warme Witterung im Herbst und der weitgehend milde Winter führte Deutschlandweit zu einer sehr weit vorgeschrittenen Entwicklung der Getreidebestände. Welchen Einfluss die Saatzeit auf diese Entwicklung hatte, konnte Produktmanager Gunnar Kleuker bei seinem Besuch des Produktionstechnischen Versuchs in Wulfsode bei der HYBRO Saatzucht feststellen.
Die SAATEN-UNION testet seit mehr als 15 Jahren in den Produktionstechnischen Versuchen die aktuellen Sorten und Wertprüfungskandidaten an unterschiedlichen Standorten in Deutschland. Ziel ist die frühzeitige Bereitstellung von Informationen für die Praxis hinsichtlich unterschiedlicher Saattermine und der optimalen Bestandesführung.
Am Standort der HYBRO wurden die Versuche sowohl zum optimalen wie auch zu einem späten Saattermin ausgedrillt. Bei der Versuchsbesichtigung Ende Februar waren leichte Unterschiede in der Etablierung der Sorten zu erkennen. Auffallend ist, dass im Gegensatz zu vielen anderen Regionen in Deutschland auch der optimale Saattermin nicht überwachsen war. Eine mögliche Erklärung dafür ist der sehr leichte Standort, auf dem die Versuche angelegt sind.
In der Optimalsaatvariante unterschieden sich die Sorten im Bodenbedeckungsgrad um ca. 5%. Die Unterschiede in der Spätsaatvariante konnten aufgrund des für die Region sehr späten Saattermins (Mitte November) noch nicht identifiziert werden. Hier liegt ein besonderes Interesse darauf, Sortenunterschiede in der Frühjahrsentwicklung zu beobachten und die Auswirkungen auf den Ertrag zu bestimmen. Wie sich dieser Versuch im weiteren Verlauf der Vegetation entwickelt, wird hier im Blog "Aus der Praxis" in regelmäßigen Abständen gezeigt.
Die Prüfung unseres aktuellen Sortenmaterials und neuer Sorten für den ökologischen Landbau erfolgt nun seit zwei Jahren im Rahmen des Produktionstechnischen Versuchs auf ökologisch bewirtschafteten Praxisflächen. Diese befinden sich in der Nähe des Öko-LSV Standorts der Landwirtschaftskammer Niedersachsen Oldendorf II.
Auch hier zeigten sich bereits Sortenunterschiede hinsichtlich der Anfangsentwicklung. Eine frühe Bodendeckung führt letztlich zu einer besseren Unkrautunterdrückung und verringert im Optimalfall den Einsatz mechanischer Unkrautregulierung. Dies führt nicht nur zu einer besseren Wirtschaftlichkeit in Folge der eingesparten Arbeit, sondern auch zu einer Schonung von Bodenbrütern & Co.
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