Die Anbauflächen der Wintergerste steigen erst seit einigen Jahren wieder an. Dazu trägt nicht nur der Zuchtfortschritt bei Ertrag und Standfestigkeit bei: Immer wichtiger werden auch die Resistenz gegen Virosen sowie allgemeine Vorteile innerhalb der Fruchtfolge. Ralph Behrens, Landberatung Harzvorland e. V., über Vorteile und Produktionstechnik einer immer noch oft unterschätzten Kultur.

- Die Virusresistenz konnte züchterisch erheblich verbessert werden: Nahezu alle heutigen Sorten sind resistent gegen Gelbmosaikvirus Typ 1, einige neuere Sorten auch gegen den Typ 2 (BaYMV-2, z. B. SU ELLEN, SU Antje). Neben der Resistenz gegen das Gelbmosaikvirus Typ 2 sind SU Laurielle, KWS Keeper, JOKER und Hedwig auch resistent gegen das milde Gelbmosaikvirus (BaMMV).
- Mit geringeren Wasseransprüchen gegenüber dem Stoppelweizen hat die Wintergerste bei zunehmender Frühjahrstrockenheit auf vielen Standorten deutliche Vorteile. Insbesondere auf leichteren Böden ist sie damit ertragssicherer.
- Dank der frühen Ernte bietet die Wintergerste die Möglichkeit der intensiveren Stoppelbearbeitung und der damit einhergehenden besseren Strohrotte.
- Bei ausreichender Wasserversorgung ist die Etablierung einer guten Zwischenfrucht möglich. Dies bietet den viehstarken Betrieben sowie Betrieben mit Biogasanlagen eine gute Möglichkeit, die anfallenden organischen Dünger im Herbst zu verwerten.
- Hinzu kommen Brechung der Arbeitsspitzen, Entzerrung des Erntefensters, bessere Auslastung der vorhandenen Mähdruschkapazitäten.
Der Autor gibt zudem wichtige Anbauhinweise für einen erfolgreichen Anbau von Wintergerste.