Leguminosen: Auf die Wasserversorgung achten!

Leguminosen: Auf die Wasserversorgung achten!

Vielerorts haben Niederschläge für eine gewisse Entspannung gesorgt. Dennoch ist beim Anbau von Leguminosen das Thema Trockenstress ein wichtiger Faktor, den es zu berücksichtigen gilt. Gerade zwischen Körnererbsen und Ackerbohnen gibt es Unterschiede. Jan Böse, Produktmanager für Leguminosen, berichtet von seinen Eindrücken auf den Feldtagen der Norddeutschen Pflanzenzucht in Neudorf-Bornstein bei Hohenlieth. 

Die kritische Phase:

Abb.1: Ackerbohne und Erbse während der Blüte. Kritische Phase in der Bestandsbildung.
Abb.1: Ackerbohne und Erbse während der Blüte. Kritische Phase in der Bestandsbildung.

Gerade zum Zeitpunkt der Blüte und der anschließenden Hülsenfüllung haben Ackerbohnen und Erbsen ihren höchsten Wasserbedarf. Eine gute Wurzelbildung ist Grundvoraussetzung, um stressige bzw. niederschlagsärmere Perioden abzupuffern.

Wo liegen die Unterschiede?

Abb. 2: Bodenprofil im Ackerbohnenbestand der neuen vicin- und conicinarmen Sorte ALLISON
Abb. 2: Bodenprofil im Ackerbohnenbestand der neuen vicin- und conicinarmen Sorte ALLISON

Ackerbohnen bilden eine Pfahlwurzel aus, welche in tiefere Bodenschichten von etwa 40 - 50 cm reicht. Daher sind tiefgründige Böden mit hoher Wasserhaltekapazität in trockenen Jahren im Vorteil gegenüber leichteren Standorten. Neben der Trockenheit können aber auch Tage mit Temperaturen > 32 °C die Blütenanlage und somit das Ertragspotenzial reduzieren.

Abb. 3: Bodenprofil im der Versuchsparzelle unserer neuen Körnererbsensorte ORCHESTRA
Abb. 3: Bodenprofil im der Versuchsparzelle unserer neuen Körnererbsensorte ORCHESTRA

Körnererbsen bilden hingegen ein dichteres Feinwurzelsystem, wodurch auch in den oberen Bodenschichten ausreichend Wasser genutzt werden kann. Hinzukommt, dass Erbsen früher blühen und auch eher abreifen als Ackerbohnen. Dadurch kann die verfügbare Bodenfeuchte effizienter genutzt werden. Gerade auf leichteren bis mittelschwere Böden mit einer guten Erwärmbarkeit können Erbsen diese Vorteile optimal ausnutzen.

Was gilt es zu beachten?

Eine wesentliche Stellschraube ist die Aussaat.

Bzgl. des Aussaattermins gilt es die Befahrbarkeit der Böden zu beachten. Auch wenn die Aussaat so früh wie möglich erfolgen sollte, ist ein feinkrümelig und wassersparend vorgearbeitetes Saatbett entscheidend, für die weitere Entwicklung des Bestandes. In Kombination mit einer ausreichenden Saattiefe, bei Ackerbohnen 6 - 10 cm und bei Erbsen 4 - 6 cm, wird hier der Grundstein für ein rasches und effektives Wurzelsystem zur Wasseraufnahme gelegt.

Abb. 4: Leguminosen Feldtag bei der Norddeutschen Pflanzenzucht in Neudorf-Bornstein
Abb. 4: Leguminosen Feldtag bei der Norddeutschen Pflanzenzucht in Neudorf-Bornstein

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Kontaktieren Sie gerne unsere Berater vor Ort für eine gemeinsame Besichtigung der Versuche, oder nutzen Sie die Möglichkeiten unserer digitalen Sortenschauen. (www.saaten-union.de/sortenschauen)

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