83 1 Erläuterungen zu den Witterungs und Wertprüfungsdaten finden sich in der digitalen Fassung des Beitrages unter www praxisnah de 202041 2 Abgeleitet aus den Steigungen der Regressionsformel in Abb 2 50 Ähren m x 0 16 7 8 dt ha Korn 7 8 2 31 3 4 Kö Ähre 7 8 2 07 3 8 g TKM 3 Parzellenerträge 67 bis 99 dt ha Dachwig Giebelstadt Kerpen Buir Magdeburg Ostinghausen Poppenburg Rauisch Holzhausen St Johann Veinau Kornzahl je Ähre der wichtigste Kompensationsfaktor Die Beziehung der Ertragsfaktoren zueinan der und zum Kornertrag ist in Abb 2a dar gestellt Maßzahl ist der Korrelationskoeffizi ent r Dieser beschreibt die Stärke des Zu sammenhangs zwischen den Merkmalen und kann Werte von 1 bis 1 einnehmen Bei multifaktoriell bestimmten Merkmalen kann man ab r 0 1 von einem geringen ab r 0 3 von einem mittleren und ab r 0 5 von einem stärkeren Zusammenhang spre chen Kausalität ist daraus dann abzuleiten wenn die Merkmale nicht durch einen drit ten Faktor beeinflusst werden Im Mittel aller Umwelten und Sorten über neun Jahre zeigt die Kornzahl Ähre mit ei nem Korrelationskoeffizienten r von 0 24 die größte Korrelation zum Kornertrag gefolgt von Tausendkornmasse r 0 21 und Be standesdichte r 0 18 Auffallend ist die stark negative Beziehung letzterer zur Korn zahl je Ähre r 0 76 Das bedeutet um gekehrt allerdings auch dass mit geringerer Bestandesdichte und damit abnehmender Triebkonkurrenz die Kornzahl je Ähre steigt weil mehr Körner versorgt werden können Die Regressionsfaktoren in der Glei chung erklären den Ertragsbezug Fällt die Bestandesdichte z B um 50 Ähren m ab fehlen im langjährigen Mittel 7 8 dt ha Korn Die notwendige Kompensation über 3 4 Körner Ähre ist dreimal wahrscheinlicher r 0 76 zu 0 25 als der dafür nötige TKM Zuwachs von 3 8 g2 Das gilt erst recht bei Trockenheit und Hitze Gerade dann ist die Kornzahl je Ähre die ent scheidende Kompensationsgröße um den Ertrag zu stabilisieren Zu belegen ist das mit der Darstellung 2b die Versuche mit ver gleichsweise geringeren Parzellenerträgen der Trockenjahre 2018 und 20193 zusam menfasst Dort ist der Einfluss der Einkör nung auf den Kornertrag mit einem r von 0 46 fast zweimal stärker als im neunjähri gen Mittel Auch die Kornausbildung wird wichtiger für die Ertragsbildung Dagegen fällt die Korrelation der Bestandesdichte zum Kornertrag auf nahe Null Diese Ver schiebungen könnten zu einem kleinen Teil auch auf die genetische Drift der Prüfsorti mente zurückzuführen sein Forschungspro jekte zum Zuchtfortschritt belegen immer wieder dass neuere Sorten besser bzw sta biler einkörnen Zwischenergebnis Die letzten Jahre haben gezeigt dass sich der Getreideanbau neben der klassischen Frühsommertrockenheit nun auch noch auf häufigeren Trockenstress im Frühjahr einstellen muss Für beides ebenso für die steigenden Temperaturen und häufi geren Hitzetage gibt es Anpassungsstra tegien Entscheidend sind Anbauverfah ren die die Kompensationsmöglichkeiten der Pflanze unterstützen angefangen bei der Sortenwahl Autor Sven Böse SAATEN UNION GmbH Artikel ist erschienen in der praxisnah 4 2020

Vorschau SU Gesamtkatalog 2021/22 180122 Seite 83
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