137 Grundregeln für einen erfolgreichen Wintergerstenanbau SU CELLY zz Höchste Qualität geringster Aufwand Standortwahl Die nicht allzu ausgeprägte Winterfestigkeit sollte bei der Standortwahl berücksichtigt werden Bei Wintergerste ist die Grenze bei 12 bis 15 C erreicht Lagen mit Kahlfrostgefahr sollten gemieden werden aber auch eine lang anhaltende Schneebedeckung mag Gerste nicht Aussaat Wintergerste bevorzugt ein gut abgesetztes Saatbett Nach entsprechender Stoppelbearbeitung ist auch die pfluglose Bestellung nach Weizen oder Triticale möglich es bleibt dann aber das Risiko des Durchwuchses von Weizen oder Triticale Ungünstige Aussaatbedingungen toleriert die Wintergerste nicht Die Saatzeiten sollten so gelegt werden dass die Wintergerste sich im Herbst nicht überwächst denn damit steigt der Krankheitsdruck deutlich an Mit dem Bau der Biogasanlagen und Ausweitung der Maisanbaufläche wird seit geraumer Zeit Wintergerste nach Silomais angebaut Bei Saatterminen bis zum 1 Oktober eignen sich auch Liniensorten bei späteren Terminen wurden mit den Hybridsorten die besseren Erfahrungen gemacht ortsübliche Saatstärke minus 30 Die Hy bridsorten sind durch ihre Wuchsfreudigkeit zu diesem späten Saattermin im Vorteil Ertraglich liegt die Wintergerste nach unseren Erfahrungen nach der Vorfrucht Mais um ca 8 10 dt ha über der Vorfrucht Weizen Auch hat sie nach Mais ein deutlich geringeres Fusariumrisiko als Weizen Düngung Bei Wintergerste reichen die Stickstoffvorräte im Boden in der Regel für eine gute Bestandsentwicklung im Herbst aus Insbesondere auf humosen oder flachgründigen Standorten zeigt die Wintergerste vor Winter häufig Man ganmangel Da dieser die Winterfestigkeit herabsetzt sollte dann eine Mangandüngung durchgeführt werden Mit einem Sollwert von 180 kg N ha bei einer Ertragserwartung von 70 dt ha sind die Vorgaben der neuen Dün geverordnung gut einzuhalten Zur besseren N Effizienz sollte eine Schwefeldüngung in Höhe von 20 kg S ha zu Vege tationsbeginn nicht fehlen Eine gute Verwertung von Gülle oder Gärrest im Frühjahr ist im Schlitzverfahren möglich dies sichert eine hohe N Aus nutzung und schont damit die N Bilanz Pfl anzenschutz Trotz der guten Konkurrenzkraft der Gerste wird eine ausreichende Bekämpfung auf Ackerfuchsschwanz Resis tenzstandorten schwieriger Ganz wichtig ist daher die erfolg reiche Bekämpfung mit anderen Wirkstoffgruppen in Raps oder Mais Nach dem Auslaufen des Wirkstoffes Chlorthalonil ist die Ramularia Bekämpfung schwierig Die Wirkung alternativer Wirkstoffe scheint nicht an Chlorthalonil heranzureichen Das Bundesamt für Verbraucher schutz und Lebensmittelsicherheit BVL hat für die Bundesländer Bayern Baden Württemberg und Rheinland Pfalz Notfallzulassungen mit dem Wirkstoff Folpet erteilt Stand April 2021 nähere Infos erteilt das zuständige Pflanzenschutzamt Risiko Gelbverzwergung Das von Blattläusen übertragene Gelbverzwergungsvirus führt zu deutlichen Ertragseinbußen bis hin zum vollständigen Umbruch Die regelmäßige Kontrolle einer möglichen Läusebesiedlung im Herbst ist daher unerlässlich Ist die Schadschwelle von 10 besiedelter Pflanzen überschritten ist eine Behandlung mit einem Pyrethroid erforderlich Wachstumsreglereinsatz Standardmäßig erfolgt der erste Einsatz in BBCH 31 32 Eine zweite Behandlung zur Minderung des Risikos von Halm und Ährenknicken in BBCH 39 45 war meistens notwendig Quelle Behrens praxisnah 3 2020

Vorschau SU Gesamtkatalog 2021/22 180122 Seite 137
Hinweis: Dies ist eine maschinenlesbare No-Flash Ansicht.
Klicken Sie hier um zur Online-Version zu gelangen.